IT-Führungskräfte fühlen sich zunehmend ungeschützt vor Cyber-Angriffen. Zu diesem Ergebnis kommt der jährlich durchgeführte „Data Protection Trends Report“ des Security-Anbieters Veeam. Um der zunehmenden Bedeutung von Datensicherheit in einer Hybrid-Cloud-Umgebung gerecht zu werden, sollen Budgets dahingehend erhöht werden.
Veeam gab die Studie Ende 2022 bei einem unabhängigen Forschungsunternehmen in Auftrag. Dabei wurden weltweit 4200 IT-Führungskräfte und -Fachkräfte aller Unternehmensgrößen befragt. Eine der obersten Prioritäten der Studienteilnehmer*innen: die Verbesserung der Zuverlässigkeit von Backups, gefolgt von dem Vorhaben, sicherzustellen, dass der Schutz von Infrastructure as a Service (IaaS) und Software as a Service (SaaS) dem Niveau entspricht, auf den die Firmen sich bei Rechenzentrum-Workloads verlassen können.
Danny Allan, CTO und Senior Vice President of Product Strategy bei Veeam, kommentiert den Bericht: „IT-Verantwortliche stehen vor einer doppelten Herausforderung: Sie bauen immer komplexere hybride Umgebungen auf, während das Volumen und die Raffinesse von Cyber-Attacken zunehmen. Veraltete Backup-Ansätze werden modernen Workloads – von IaaS und SaaS bis hin zu Containern – nicht gerecht und führen zu einer unzuverlässigen und langsamen Wiederherstellung im Unternehmen, wenn diese Fähigkeit am dringendsten benötigt wird. Das ist es, was IT-Führungskräfte bei der Planung ihrer Cyber-Resilienz in den Mittelpunkt stellen.“
Die Highlights des Veeam Data Protection Trends Report 2023:
Moderne Datensicherung ist notwendig, um Unternehmen am Laufen zu halten: Vier von fünf Unternehmen sind der Meinung, dass es eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Geschäftsbereiche und den Möglichkeiten der IT-Abteilungen gibt. 82 Prozent geben an, dass die eigene IT-Abteilung die Systeme nicht in der erforderlichen Geschwindigkeit wiederherstellen kann („Verfügbarkeitslücke“). 79 Prozent sprechen von einer Differenz zwischen der zu verkraftenden Datenverlustmenge und den Sicherungsintervallen („Schutzlücke“). Diese Defizite sind der Grund dafür, dass 57 Prozent der Unternehmen davon ausgehen, dass sie ihre primäre Datensicherung im Jahr 2023 ändern werden, und rechtfertigen eine Aufstockung der Budgets für die Datensicherung.
Die Budgets für die Datensicherung steigen: Weltweit rechnen Unternehmen damit, ihr Budget für Datensicherung im Jahr 2023 um rund 6,5 Prozent zu erhöhen - deutlich mehr als in anderen IT-Bereichen, und häufig in Verbindung mit höheren Investitionen in Tools der IT-Sicherheit.
Trotz zunehmender Alarm-Bereitschaft und gesteigertem Sicherheitsbewusstsein gewinnt Ransomware: Der Studie zufolge verursachten Cyber-Angriffe die folgenschwersten Ausfälle für Unternehmen in den vergangenen drei Jahren. 85 Prozent der Unternehmen wurden in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal angegriffen - ein geradezu explosiver Anstieg von 76 Prozent gegenüber dem letzten Bericht über 2021. Insbesondere die Wiederherstellung werde zum Problem, nur 55 Prozent der verschlüsselten oder zerstörten Daten konnten nach Angriffen wiederhergestellt werden. Laut der Umfrage ist der wichtigste Aspekt, nach dem Unternehmen bei einer modernen Datenschutzlösung suchen, die „Integration der Datensicherung in eine Strategie der Cyber-Bereitschaft“.
Ransomware ist das größte Hindernis für die digitale Transformation: Ransomware und die derzeitige unbeständige Bedrohungslandschaft haben für IT-Teams Priorität. Dadurch werden IT-Ressourcen und -Budgets, die ursprünglich für Initiativen zur digitalen Transformation vorgesehen waren, nun für die Prävention eingesetzt. Von Lösegeldzahlungen bis hin zu Wiederherstellungsmaßnahmen belasten Cyber-Attacken nicht nur die Finanzen, sondern halten auch die Modernisierung auf - stattdessen müssen Unternehmen für Prävention und Abschwächung des Status quo zahlen.
Container-zentrierte Workloads werden immer beliebter: Container und insbesondere Kubernetes weisen alle Merkmale einer Mainstream-Produktionsplattform auf, wie sie bei den frühen Anwendern von SaaS vor fünf Jahren oder der Virtualisierung vor 15 Jahren zu beobachten waren. 52 Prozent der Befragten setzen derzeit Container ein, während 40 Prozent der Unternehmen den Einsatz von Containern planen. Dennoch schützen die meisten Unternehmen lediglich den zugrunde liegenden Speicher, anstatt die Workloads ganzheitlich zu schützen. Dies ist typisch bei die Einführung neuer Plattformen - das heißt aber auch, dass die bisherigen Methoden unzureichend sind.
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