App-Gründer*innen scheitern an dürftigen Konzepten, schlechtem Marketing und Selbstüberschätzung.
Nicht jedem Start-up ist so viel Erfolg beschieden wie Runtastic, Bitpanda oder GoStudent. Ein großer Teil scheitert, bevor es überhaupt richtig losgeht. Doch was sind die Hauptgründe dafür? In einer Studie wurden mehr als 500 gescheiterte App-Projekte in neun europäischen Ländern analysiert – davon rund 380 in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Ausgewertet wurden die Daten vom Entwickungsspezialisten DeineSeite.at gemeinsam mit Partneragenturen.
Bei 29 % der untersuchten Projekte war schlicht eine Ablehnung des App-Entwicklers der Hauptgrund, warum nicht mehr als ein Konzept aus ihnen wurde. Meist war eine Idee unwirtschaftlich und konnte somit nicht umgesetzt werden. Dazu gesellen sich oft rechtliche und technische Probleme. In der Untersuchung auf Platz zwei mit 25 % landet schlechtes oder mangelhaftes Marketing. Sei dennoch genug Budget da, werde es oft falsch eingesetzt. Auf Platz drei (17 %) in der Ursachen-Studie gescheiterter App-Start-ups finden sich falsche Markt- und Zielgruppenanalysen. Dabei werde oft die Konkurrenz zu wenig beachtet und analysiert – ob es etwa eine Idee nicht bereits am Markt gibt und wie man die passende Zielgruppe erreicht.
Selbstüberschätzung der Gründer*innen (12 %) liegt im Ranking auf Platz vier. Schnell werde aus dem Projekt ein Vollzeitjob. »Viele meinen, sie könnten alles selbst machen – vom Design bis hin zur Vermarktung. Das ist meist ein fataler Irrtum«, berichtet Paul Dyrek, Geschäftsführer und Inhaber von DeineSeite.at.
Bild oben: Paul Dyrek, DeineSeite.at: »Der finanzielle und der zeitliche Aufwand werden häufig unterschätzt.« (Foto: Bartl)