Donnerstag, Juli 18, 2024

Die Stadt Graz führt Das Software­system »DIGRA – Digitales Rathaus« ein und setzt damit auf einem Erfolgsprojekt des steiermärkischen Landtags auf. 

Titelbild: »Graz setzt einen weiteren Modernisierungsschritt unter Verwendung bewährter Lösungen – auch als solide Basis für zukünftige Digitalisierungsinitiativen«, sagt Reto Pazderka, adesso. (Credit: adesso)

Der IT-Dienstleister adesso Austria wird die Stadt Graz bei der Modernisierung der Abläufe ihrer politischen Gremien unterstützen. Mit »DIGRA – Digitales Rathaus« werden voraussichtlich ab dem Frühjahr 2024 der Grazer Gemeinderat und der Stadtsenat digitale Vorreiter im kommunalen Bereich. Künftig werden rund 250 Anwender*innen dieses digitale System nutzen: Bedienstete der Grazer Stadtverwaltung inklusive Stadtrechnungshof, Gemeinderatsmitglieder und Stadtregierungsmitglieder.

»Arbeitete man bislang auf Papier oder mit Eigenlösungen, werden nun sämtliche Abläufe im Gemeinderat und Stadtsenat einheitlich in einer Applikation abgedeckt«, erklärt Harald Stockinger, Teamleiter Senior Software Architecture bei adesso. Mit DIGRA werden aus der Geschäftsordnung vorgegebene Prozesse inklusive Fristenregeln, Wechselwirkungen mit Ausschüssen und Gremien sowie Archivierungen gesteuert. Aktuell bespricht der Experte mit der Stadt Graz die Fülle an Geschäftsfällen, die im neuen System abgedeckt werden sollen. Und auch die Bürger*innen profitieren von dem Projekt, das einen besseren Einblick in die Arbeit des Gemeinderats und in beschlossene Geschäftsstücke gewähren wird.

Nicht von Null an

Der Auftraggeber setzt bei dem Projekt eigentlich auf ein bewährtes System. »PALLAST 2.0 – Papierloser Landtag Steiermark« ist seit 2015 im Landtag in Verwendung. Mit der auch im Bundesländervergleich herausragenden Digitalisierungsplattform ist der steirische Landtag führend bei der Modernisierung von Gesetzgebungsprozessen in der Verwaltung. Und dieser stellt nun der Stadt Graz die Lösung kostenfrei zur Verfügung und ermöglicht die Erweiterung der Funktionen für den Gemeinderat und Stadtsenat.

»Wir können auf die Arbeiten an PALLAST 2.0 aufsetzen und müssen in Graz nicht von Null beginnen. Dass man auf eine bereits bestehende Lösung einer anderen Behörde setzt und diese für seine Zwecke adaptiert, kommt in der Verwaltung in Österreich nicht oft vor«, lobt adesso-Geschäftsführer Reto Pazderka. Er hofft auf eine Nachahmung über Stadt- und Landesgrenzen hinaus. »Was in Graz gelingt, kann natürlich auch in weiteren Städten und Bundesländern funktionieren.«

Um das digitale Arbeitssystem in der Grazer Stadtverwaltung erfolgreich zu integrieren, werden Informationstechnik Graz (ITG), die Präsidialabteilung der Stadt Graz und adesso Austria unter der Beratung des Landes Steiermark eng zusammenarbeiten. Neben der Anpassung an die Geschäftsprozesse wird DIGRA  auch eine Schnittstelle zu data.gv.at haben und Daten zur freien Verwendung in anderen Anwendungen bereitstellen. Ebenso ist eine Koppelung an das Mediensystem der Stadt Graz geplant, das Bürger*innen den Zugriff auf Videos der Gemeinderatssitzungen ermöglicht.

»Die Digitalisierung hat viele Pluspunkte, die dem Gemeinderat und dem Stadtsenat zugutekommen«, weiß auch Puya Ghasemi von der Präsidialabteilung der Stadt Graz und IT-Koordinator. Ghasemi freut sich auf einen »orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf alle Unterlagen der Geschäftsprozesse für die Mitglieder des Gemeinderats und des Stadtsenats sowie die Transparenz für ­Bürger*innen.« 

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