Der Mobilfunk- und Internetprovider Magenta Telekom konnte 2021 ein deutliches Umsatzplus von 4 % zum Vorjahr (1,35 Mrd. Euro) aufweisen. Für die kommenden Jahre will das Unternehmen den Fokus aber vor allem auf den Netzausbau legen: Der Nachfragedruck nach stabilem, schnellem Internet steige, so CEO Andreas Bierwirth.
Das Betriebsergebnis EBITDA AL, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag mit 543 Mio. Euro um 9,5 Prozent über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres (2020: 496 Mio. Euro). Im Segmentbericht der Deutschen Telekom ergibt sich für Österreich allerdings ein niedrigeres EBITDA AL von 486 Mio. Euro. Diese Differenz kommt durch die Ausgliederung von Funktürmen der Magenta Telekom in eine eigene Schwestergesellschaft (Magenta Telekom Infra) zustande.
Vor allem im Festnetz - und Mobilfunksegment legte die Tochter der Deutschen Telekom deutlich zu, so gab es im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 184.000 Mobilfunkkund*innen und ein Plus von 27.000 Breitbandkund*innen. Einen leichten Rückgang hingegen verzeichnete man bei Prepaid und Roaming. Auch die Nutzerzahlen des TV-Angebots von Magenta sanken, wuchsen aber wiederum bei der Magenta TV-App - wie bereits 2020. In Zukunft wolle man daher aufs Fernsehen via 5G oder DSL setzen.
Festnetz als Zukunftstreiber
Homeoffice und Streaming treiben das Datenwachstum weiterhin voran, so eine Analyse des Unternehmens. 2021 gab es einen neuen Datenrekord - und dabei sei die Datennutzung pro Kunde im Bereich Festnetz doppelt so hoch wie beim Mobilfunk. Daraus ergebe sich ein Trend, der auch nach der Pandemie weiter anhalten werde, meint CFO Philipp Pohlmann. Mit 1,5 Millionen Gigabit-Anschlüssen im Glasfaserkabelnetz versorgt Magenta bereits etwa ein Drittel aller Haushalte und Betriebe mit superschnellem Internet.
Zwar gibt es auch den Trend zum mobilen Surfen - Andreas Bierwirth glaubt aber daran, dass das Festnetz-Internet - schnell und zuverlässig - die Zukunft dominiert: "Die Kunden wollen mehr Bandbreite - und WLAN ist unser Produkt.", so der Magenta-CEO.
Das zeigt sich auch im neuen Investitionsplan: Bis 2025 will Magenta eine Milliarde im eigenen Breitbandausbau (Glasfaser und 5G) anlegen. Ziel ist es, in den kommenden Jahren österreichweit über 50 Prozent Highspeed-Internet-Abdeckung zu erreichen.
Der Fokus liege dabei klar auf Glasfaser. Zwar wird auch das flexiblere 5G-Netz weiter ausgebaut, man wolle es vor allem aber als "Brückentechnologie" nutzen, für Regionen, in denen Glasfaser noch nicht verfügbar sei, erklärt der CEO. Bis jetzt konnte Magenta österreichweit bereits 1.900 5G-Standorte erschließen. Mit dem allmählichen Ausbau könnte 5G innerhalb der nächsten Jahre dann aber auch in günstigen Tarifen angeboten werden - und den 3G-Standard aus dem Netz verdrängen.