Mit der BRZ Innovation Factory hat die Verwaltung die Möglichkeit, Prototypen zu entwickeln und Prozesse gemeinsam mit IT und Fachbereichen neu zu denken.
Als Dienstleister und Innovationspartner der Republik setzt sich das BRZ laufend mit IT-Entwicklungen und Digitalisierungsprojekten auseinander. Mit Technologien wie Big Data, Blockchain oder Artificial Intelligence sollen Prozesse der Verwaltung optimiert und mitunter auch neugestaltet werden. Bei einem „Digitalisierungsfrühstück“ Ende Jänner stellte BRZ-Geschäftsführer Roland Ledinger gemeinsam mit seinem Innovationsteam Einsatzbeispiele für eine moderne Verwaltung vor.
Als zentrale Drehscheibe für Kreativität und die gemeinsame Entwicklung von Ideen mit den Kund*innen des BRZ, den Ministerien, gilt die „Innovation Factory“: Seit 2018 werden alle Innovationsthemen darin gebündelt – dabei ist die Innovationsfabrik nicht nur ein physischer Raum für agile Prozesse, sondern sie steht auch für eine offene Arbeitsweise. „Wir setzen auf Design Thinking und haben für Workshops die richtigen Werkzeuge und Expertise“, sieht Ledinger die Rolle des BRZ „weit größer“ als nur als Datenverarbeiter.
Rund um das Team von Matthias Lichtenthaler, Head of Digital Government & Innovation, will der Dienstleister die Kultur der Zusammenarbeit von technischer Expertise und Fachleuten auf Kundenseite auch in den kommenden Jahren forcieren. „Wir brauchen immer beide Teile“, betont Lichtenthaler den Kooperationsgedanken. Er weist auf gemeinsame Projekte mit den Ministerien: „Proofs of Concepts“, um die Blockchain für sichere, transparente Verwaltungsabläufe einzusetzen, eine KI-Assistenz bei Förderanträgen oder Chatbots im Servicebereich. „Und wir haben noch viel, viel mehr im Köcher“, betont er. So arbeitet das BRZ an einem „Digital Knowledge Butler“ für die kurzweilige Vermittlung und Dokumentation von Wissen in Organisationen. In Zusammenarbeit mit dem Salzburger Start-up Audvice werden 100 Sekunden lange Wissensbausteine aufgezeichnet, die rund um die Uhr abrufbar sind. Gerade bei der generationenübergreifenden Übergabe von Aufgaben und Jobs ist ein solches strategisches Wissensmanagement Gold wert.
Ein anderes strategisches Projekt beschäftigt sich mit „Digital Public Private Partnerships“, Bürger*innen- und Unternehmensservices der Verwaltung in Kooperation mit der Wirtschaft. So will der Bund eine Digitale ID für Bauarbeiter in einem PPP-Modell umsetzen. Es soll eine besonders hohe Sicherheit für personenbezogene Daten auf Basis einer Prozess- und Infrastruktur der öffentlichen Hand geboten werden – gleichzeitig erhalten private Player die Möglichkeit, dazu Innovationen zu entwickeln und kostenpflichtig anzubieten.
Aufgabenfelder gibt es jedenfalls genug. Das BRZ will sich aktuell um 300 neue Mitarbeiter*innen verstärken. Die bestehende Belegschaft beträgt 1400 Expert*innen. Jobs beim dem ehemaligen reinen Rechenzentrumsanbieter sind gefragt – es sei einzigartig, direkt an der Gestaltung des Staates und der Verwaltung mitwirken zu können, heißt es.