Die coolsten - und verrücktesten - Neuheiten aus Technik und Wissenschaft.
Schlecken & Schnüffeln
Der japanische Forscher Homei Miyashita hat ein Geschmacksdisplay entwickelt. Auf dem Bildschirm wird eine transparente, hygienische Kunststofffolie angebracht, die mit einer Mixtur aus zehn verschiedenen Aromen besprüht wird. Diese sollen einen bestimmten Geschmack simulieren. Miyashita sieht großes Potenzial, etwa für multisensorisches Fernsehen oder spezielle Downloadinhalte. Die BBC nennt die Erfindung augenzwinkernd »Netlicks«.
Display statt Fenster
Transparente OLED-Bildschirme könnten künftig die physische mit der virtuellen Welt verschmelzen. Die innovativen Displays ersetzen echte Fensterscheiben, etwa in Büros oder Meetingräumen – bei Bedarf werden beispielsweise Videokonferenzen darauf abgespielt. LG entwickelte solche transparenten OLED-Displays für chinesische U-Bahnen, die in Form einer Folie auf den Fenstern angebracht werden und Echtzeitinformationen zu Fahrplänen und Standorten liefern.
Sprache als Schlüssel
Trotz großer Fortschritte in der Forschung sind die Ursachen vieler neurologischer Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Psychosen noch unklar. Ein Schlüssel zu den komplexen Abläufen im Gehirn ist die Sprache. Mittels künstlicher Intelligenz könnte es schon in den nächsten Jahren möglich sein, aufgrund bestimmter Sprachmuster wichtige Rückschlüsse auf die mentale und physische Verfassung zu ziehen.
Schokodrucker
3D-Drucker revolutionieren die industrielle Produktion – und erobern jetzt auch die Küchen. Mit dem Lebensmitteldrucker »Mycusini«, entwickelt vom Start-up Print2Taste, können Schokoliebhaber*innen zu Hause ihre eigenen Pralinen gestalten, samt eingedruckter Füllung. Das Rohmaterial für den Drucker gibt es in verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen, die Formen können am Computer designt werden.
Makroskopie
Mehr als sechs Milliarden Geräte sind bereits über das Internet der Dinge verbunden. Kühlschränke, Drohnen, Kameras, Wetterstationen, Satelliten und Teleskope liefern täglich unzählige, bisher aber noch kaum genutzte Daten. Makroskopie ist ein System, das darauf ausgerichtet ist, größere Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu erkennen und zu analysieren.
Maus am Finger
Der »AirPoint-Ring« ist die erste Maus, die als Wearable getragen werden kann. Einfach auf den Finger gesteckt, kann die portable Maus auf Oberflächen oder mit Gesten bedient werden. Lehrer*innen oder Trainer*innen können etwa Apps oder Programme während des Vortrags fernsteuern – ganz ohne Kabel.
CO2-Sauger
Zwei deutsche Ingenieure haben die weltweit erste Anlage entwickelt, die CO2 aus der Luft filtern kann. Das klimaschädliche Gas wird gereinigt und in einem Bioreaktor mittels Wasserstoff zu frischer Atemluft umgewandelt. Das abgesaugte Gas kann auch eingelagert oder als Brenn- und Treibstoff verwendet werden. Climeworks betreibt bereits 14 Sauganlagen in sechs Ländern, namhafte Investoren wie Bill Gates und der Ölmulti Chevron sind beteiligt. Um den globalen CO2-Ausstoß zu neutralisieren, müssten allerdings 40 Millionen solcher Anlagen laufen.
Batteriewechsel
Dank besserer Technologien sollen die Batterien von E-Autos bald über längere Reichweite verfügen und das Laden in wenigen Minuten erledigt sein. Eine andere Alternative bietet das chinesische Unternehmen Dianba, das mehrere Patente zu einer Batteriewechseltechnik hält. In China verfügen einige Metropolen bereits über ein dichtes Netz an Wechselstationen, an denen ein Roboter in Sekundenschnelle den leeren Akku entfernt und einen neuen einsetzt.
Intelligentes Bett
Das kalifornische Unternehmen Ergomotion präsentierte auf der Elektronikmesse CES 2022 ein intelligentes Bettsystem, das für gesunden, tiefen Schlaf sorgt. »Dawn House« passt sich so an, dass der Körper die optimale »Zero-G«-Position einnimmt. Sensoren erfassen die Schlafzyklen, die im Schlaf verbrauchten Kalorien, Stresslevel sowie Herz- und Atem-Frequenz. Weiters eingebaut sind eine Weckfunktion, oszillierende Motoren zur Entspannung, eine Anti-Schnarch-Funktion und Leuchten mit Bewegungssensor.
Covid-Medikament
Standen vor einem Jahr noch die ersten Impfstoffe als die großen Hoffnungsträger im Kampf gegen die Covid-Pandemie im Mittelpunkt, läuft inzwischen die Entwicklung von Medikamenten auf Hochtouren. Mehrere Pharmaunternehmen beantragten bereits die Zulassung eines Anti-Coronavirus-Präparats, teilweise kommen diese in anderen Ländern bereits zum Einsatz. In der Klinik Favoriten startete zu Jahresbeginn ein Pilotprojekt – mit der Infusion soll der Krankheitsverlauf bei Hochrisikopatient*innen erleichtert werden.
Nanochips
Viele Krankheiten können erst eindeutig diagnostiziert werden, wenn sie schon weit fortgeschritten sind. Eine Möglichkeit zur Früherkennung sind Biopartikel in Speichel, Blut, Urin oder Schweiß. Diese Partikel sind tausendmal kleiner als der Durchmesser eines Haars – Nanochips, die unsere Körperflüssigkeiten scannen und wichtige Biomarker herauslesen, könnten schon in naher Zukunft als winzige medizinische Labore fungieren.
Wasserstoff-Offensive
Das Beratungsunternehmen Roland Berger rechnet, dass allein im Mobilitätsbereich die Nachfrage für Wasserstoff in Europa von derzeit knapp zehn Millionen Tonnen bis 2050 auf 45 Millionen Tonnen steigen wird. Auch in Österreich nimmt das Thema langsam Fahrt auf. Die Energie Steiermark beginnt noch heuer in Gabersdorf mit dem Bau einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff. In Wien wurde soeben die erste Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen. Eine weitere sowie eine eigene Elektrolyseanlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff sollen noch heuer folgen.