Guo Ping, Rotating Chairman von Huawei erklärt am Global Peter Drucker Forum die Notwendigkeit von Krisen, um die digitale Transformation voranzutreiben.
„Motivierte Mitarbeiter mit einer gemeinsamen Mission und strategische Planung, für das Erreichen der Unternehmensziele sind der Schlüssel zum Erfolg“, erklärt Guo Ping, Rotating Chairman von Huawei Technologies, in seiner Keynote am 13. Global Peter Drucker Forum, „Damit schafft man ein Unternehmensklima, das sich dynamisch an Veränderungen anpassen kann.“ Das Peter Drucker Forum findet jährlich seit 2009 in Wien statt. Das Thema der diesjährigen Konferenz war „Der menschliche Imperativ: Navigation durch die Unsicherheit im digitalen Zeitalter“.
Keine Alternative zum digitalen Wandel
Ping vertritt in seiner Rede die Meinung, dass in Zukunft alle Unternehmen digital werden. Gleichzeitig äußert er aber seine Befürchtung, dass einige, die sich noch in der Anfangsphase befinden, keine klaren strategischen Ziele haben und nur der den Trends der breiten Masse folgen.
Guo Ping erklärt, dass es keine Alternative zum digitalen Wandel gibt, dass Unternehmen jedoch eine wichtige Frage beantworten müssen, bevor sie die digitale Transformation erfolgreich angehen können: „Wie können Sie durch die Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit Ihrer Organisation verbessern und Ihre strategischen Ziele erreichen?“
Laut Ping ist eine qualitativ hochwertige Planung der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Digitalisierung. Eine grundlegende Umgestaltung der Produktentwicklung von Huawei im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie nachhaltiger Lieferketten begann zwanzig Jahre vor der Umgestaltung selbst mit IT-Strategie und -Planung: „Rückblickend können wir festhalten, dass die Verknüpfung des Ziels der Digitalisierung mit den übergeordneten strategischen Zielen des Unternehmens der richtige Schritt war. Im Ergebnis haben sich unsere organisatorischen Fähigkeiten stark verbessert. Diese Transformationsprogramme haben uns zu einem Weltklasse-Unternehmen gemacht.“
Toleranz für Misserfolge
Die größte Herausforderung, der sich Unternehmen auch im digitalen Zeitalter stellen müssen, ist das Einstellen der richtigen Mitarbeiter:innen. Gleichzeitig ist das auch der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umgestaltung, wobei vor allem das Gefühl der gemeinsamen Mission wichtig ist und man eine Dynamik für den Wandel erzeugen muss. „Das Gefühl einer Krise ist wichtig. Unternehmen müssen Krisen sichtbar für ihre Mitarbeiter:innen machen, damit diese verstehen, wo Veränderung notwendig ist", rät er und fügt hinzu, dass die aktuelle Situation „die perfekte Gelegenheit ist, um ein Klima für Veränderungen im Unternehmen zu schaffen.“ Huawei sorgt dafür, dass seine Mitarbeiter:innen die Notwendigkeit des Wandels verstehen, fördert eine Kultur des Eifers für den Wandel und stellt sicher, dass sich alle Arbeitnehmer:innen unterstützt fühlen hätten. Die Innovationskultur von Huawei beginnt mit einer Toleranz für Misserfolge: Forscher werden beispielsweise ermutigt, einen vielseitigen Ansatz zu verfolgen, der auf dem Trial-and-Error Prinzip basiert.
Nur der Wandel selbst ist konstant
Unter Verweis auf die zahlreichen 5G-Technologien, die Huawei entwickelt hat, bevor eine bestimmte Technologie als Teil des Industriestandards ausgewählt wurde, erinnert Guo Ping an die Worte des Unternehmensgründers Ren Zhengfei: „Man geht einen Weg, um festzustellen, dass er nur in eine Sackgasse führt. Man teilt ihn mit anderen, damit sie ihn nicht selbst gehen müssen und einen anderen Weg einschlagen können. Auch das ist ein Erfolg.“
Damit unterstreicht er die Bedeutung des Transformationsmanagements und betont, dass das Einzige, was sich nie ändert, der Wandel selbst ist: „Um mit der Zeit zu gehen, überprüfen wir unsere Transformationsplanung jedes Jahr. So stellen wir sicher, dass sie mit unserer Geschäftsstrategie übereinstimmt. Ich glaube, dass ein kontinuierliches Transformationsmanagement Unternehmen in die Lage versetzen wird, ihre Fähigkeiten im digitalen Zeitalter ständig zu verbessern“, sagt er. „Ich hoffe, dass alle Unternehmen den Wandel mutig gegenübertreten. Schließlich gibt es keine wirkliche Alternative.“