Sonntag, Dezember 22, 2024
Innovatives Österreich: eAward 2021

Spontanes Shopping, gemeinsam mit der PeerGroup; Musiktheorie auch interaktiv zugänglich gemacht; Unterstützung in der Personalverrechnung; KI-Werkzeuge für die Gesundheit und ein engagiertes Netzwerk an Helfer*Innen für Technikfragen – wir bringen beste Beispiele heimischer Innnovationskraft aus unterschiedlichsten Bereichen.

Sichtbarkeit für lokale Produkte

Die Plattform bauernladen.at ist mit einem Angebot von tausenden Produkten der größte digitale Marktplatz für den landwirtschaftlichen Direktvertrieb. Gebündelt werden heimische Kleinproduzenten vorgestellt und ihre regionalen Produktpaletten zugänglich gemacht.

Bild: bauernladen.at zielt auf die Vermarktung und den direkten Vertrieb von regional hergestellten Produkten aus Österreich – mit stetig steigenden Nutzerzahlen.

Laut einer Marktanalyse des Performance-Marketing-Spezialisten SlopeLift ist der Bauernladen der nach shoepping.at derzeit erfolgreichste Marktplatz in Österreich, gemessen anhand der »organischen Sichtbarkeit«.
Bewertet wurden zehn heimische E-Commerce-Plattformen. Mit einem Angebot von über 10.000 Produkten quer durch alle Warengruppen von Lebensmitteln bis Naturkosmetik ist er ein Marktplatz für alle, die Wert auf Genuss legen und die Herkunft ihrer Produkte kennen wollen.

Die Plattform, die im Vorjahr mit dem Wirtschaftspreis eAward ausgezeichnet worden ist, setzt auf moderne IT-Lösungen und Features wie eine digitale Landkarte der Betriebe. »Ein bereits großer Teil der Verbrauchergemeinde hat erkannt, dass jeder von uns einen wertvollen Beitrag zu den ökologischen Herausforderungen leisten kann, denen wir uns gegenübersehen – indem wir direkt und lokal einkaufen«, sagt Bauernladen-Geschäftsführer Markus Bauer.

Für Landwirt*innen und Produzent*innen ist die Präsenz auf bauernladen.at kostenlos. Sie entscheiden auch selbst, wie sie ihre Produkte verkaufen und vertreiben. Die Plattform tritt hierbei als Vermittler auf. Damit Gutes auch verschenkt werden kann, gibt es den »Bauernladen Gut-Schein« – einlösbar bei mehr als 1.100 Produzent*innen.

bauernladen.at


Gemeinsames Einkaufserlebnis über Social Media

Die Macher von »YouKnowMeBest« bieten Online-Shopping, das verbindet: Mit der Software aus Wien kann bei der Wahl des passenden Produkts einfach der hilfreiche Rat von Freund*innen, Kolleg*innen und Familie hinzugezogen werden.

Die Corona-Pandemie hat viele, insbesondere kleinere und mittelständische Händler, die zuvor nur stationär erreichbar waren, zum Umdenken gezwungen. Der E-Commerce-Anteil am Einzelhandelsmarkt ist weltweit allein im ersten Halbjahr 2020 so stark gewachsen, wie die Steigerungsraten der letzten fünf Jahre zusammengenommen. Ob Bekleidung, Elektrogeräte, Bücher, Kosmetik oder Lebensmittel – eingekauft wird zunehmend online.
Unterstützt wird der Trend durch Mobile-Commerce und digitale Merklisten (»Wishlists«), die bereits in fast jedem Online-Shop integriert sind.

Bild: Karl Pichler, Katarzyna Pichler und Bernhard Krüpl-Sypien von YKMB Software ermöglichen das gemeinsame Einkaufen mit dem Freundeskreis oder der Familie, die direktes Feedback über Social Media geben können.

YouKnowMeBest erweitert diese Merkzettel-Funktion nun um die Möglichkeit der sozialen Interaktion mit Freund*innen, Arbeitskolleg*innen oder der Familie, für direktes, persönliches Feedback. Karl Pichler, Co-Founder und Head of Sales von YKMB Software: »Mit dem Plug-in-Tool können Nutzer*innen in einer Wishlist gespeicherte Artikel über Social Media beispielsweise an Freunde versenden, um persönliche Kaufempfehlungen zu erhalten. Gleichzeitig senden sie die Botschaft: ›Deine Meinung ist mir wichtig, Du kennst mich am besten‹, was Nähe auch über Distanz schafft.

Mit YKMB wird Online-Shopping nicht nur persönlicher, aufregender und schneller, es eröffnet auch E-Commerce-Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten.« Die Lösung soll Unternehmen unterstützen, Kund*innen besser kennenzulernen und deren Einkaufserlebnis zu verbessern. Der Handel profitiert durch gesteigerte Umsätze und potenziell weniger Retouren. Die Wiener Innovationsschmiede bietet das Tool zudem als White-Label-Produkt an, um weitere Funktionen wie Rabattcodes oder Einkaufsgutscheine flexibel einbinden zu können.

www.youknowme.best 


Musikkunde zugänglich gemacht

Mit der Lernplattform »Musikkunde online« können sich Schüler*innen auch von zu Hause aus und selbstständig musiktheoretisches Grundwissen interaktiv aneignen – ein genialer Service in Zeiten von Distance-Learning.

Bernd Gmoser ist Instrumentalpädagoge und Musiker in den Musikschulen Deutschlandsberg und Ilz in der Steiermark. Aus Idealismus, wie er sagt, und dem Interesse am Thema E-Learning ist seine Lernplattform »Musikkunde online« entstanden. Musikschüler*innen wird so der Theorieunterricht auch in digitaler Form angeboten.

Bild: Für den innovativen Instrumentalpädagogen und Musiker Bernd Gmoser ist es »am wichtigsten, für alle neuen Entwicklungen offen zu bleiben«. 

Diese können dadurch zeitunabhängig und auch daheim lernen – mitunter ersparen sich Eltern so Fahrtendienste zur Musikschule. Und Schüler*innen in weiterentfernten Zweigstellen, in denen kein Theorieunterricht angeboten werden kann, können sich auch von zu Hause aus auf eine Dispensprüfung vorbereiten. Der gebotene Stoff umfasst den Inhalt der Elementar- und Unterstufe an Musikschulen sowie den Lehrplan der beiden ersten Jahre der Sekundarstufe.

»Die Skepsis meiner Kolleg*innen war anfangs groß, aber seit Corona hat sich das etwas geändert. Ängste, dass der Theorieunterricht in Präsenzform durch E-Learning abgelöst würde, erwiesen sich als unbegründet«, sagt Gmoser. Nach wie vor gäbe es genug Schüler*innen, die trotzdem zum Frontalunterricht kommen oder gar beides mischen. Die digitalen Lerneinheiten bestehen aus Lernvideos zu musiktheoretischen Themen und themenbezogenen Quiz. Für den Pädagogen steht neben der interaktiven Vertiefung des Gelernten auch der Spaßfaktor im Vordergrund, indem die Themen und Fragen abwechslungsreich gestaltet sind.

www.musikkunde.net


Beweisführung in Social Media

Belästigungen, falscher Umgang und Hass im Netz sind auf Social-Media-Plattformen leider schon fast normal. Vielen Personen ist aber nicht klar, dass das Web keine rechtsfreier Raum ist, sondern auch hier ganz klare Regeln gelten.

Doch recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Dinge. Denn auch wenn man beleidigende, sexuelle oder hasserfüllte Nachrichten erhält, muss man sich selbst darum kümmern, diese zu speichern, damit man sie als Beweis bei der Polizei oder auch beim Gericht vorlegen kann. 

Bild: Katharina Bisset und Michael Lanzinger sind die »Nerds of Law«. Sie stehen bei rechtlichen Fragen im Netz zur Seite.

Genau hier setzt NetzBeweis an, ein Beweissicherungstool gegen Hass im Netz und vieles mehr. Mit der Weblösung der Rechtsanwält*innen Katharina Bisset und Michael Lanzinger können Betroffene kostenlos Beweise von öffentlichen Webseiten – derzeit für Twitter und künftig für viele weitere Seiten optimiert – automatisiert sichern, um diese beispielsweise vor Gericht verwenden zu können.

Im Gegensatz zu einfachen Screenshots beinhaltet der Report den Link, Datum der Erstellung, und beispielsweise bei Twitter Datum und Uhrzeit der Tweets und aufgeklappte Kommentare. Für Unternehmen ist das Tool kostenpflichtig. Nerds of Law arbeiten aktuell an einer Lösung, mit der auch nicht-öffentliche Inhalte, wie beispielsweise persönliche Nachrichten, gesichert werden können.

www.netzbeweis.at


Hilfe für die Büroarbeit

Birgit Kronberger und Rainer Kraft unterstützen im Personalbereich tätige Personen mit Textmustern und Vorlagen. Ihre Datenbank umfasst bereits über 1.500 Musterdokumente, sie wird laufend erweitert und stets an die aktuelle Rechtsprechung angepasst.

Wer in der arbeitsrechtlichen Beratung und Personalverrechnung tätig ist, muss nicht nur eine Vielzahl an rechtlichen Vorschriften beachten, sondern hat regelmäßig mit Anfragen oder Urgenzen von Mitarbeitenden, Interessenvertretungen, Betriebsrät*innen, Anwält*innen und Behörden zu tun.

Bild: Birgit Kronberger und Rainer Kraft sind die klugen Köpfe hinter den Riesenvorlagensammlungen für den Arbeitsalltag von Schreibtischkrieger*innen.

»Die sorgfältige Formulierung arbeitsrechtlicher Vereinbarungen und Stellungnahmen, sowie die laufende Aufbereitung gesetzeskonformer Lohnunterlagen gehören im Personalbereich zum Arbeitsalltag. Wir haben mit unserem Vorlagenportal für Arbeitsrecht und Personalverrechnung eine Unterstützung für diese schwierigen Herausforderungen geschaffen«, betont Birgit Kronberger, Gründerin des in Rohrbach bei Mattersburg ansässigen Unternehmens Kraft & Kronberger Fachpublikationen.

»Anstatt das Rad immer wieder neu erfinden zu müssen, können unsere Nutzer*innen auf eine umfassende, stets wachsende und aktualisierte Sammlung von Textvorlagen zurückgreifen.« Neben den Vorlagen enthält die Datenbank kompakte und auch leicht verständliche Facherläuterungen. Dadurch werde auch das Risiko von Vertragsfehlern reduziert, so Kronberger. Die Kunden sind breit gestreut, vom kleinen Steuerberater bis zum Großkonzern.

www.vorlagenportal.at


Personalverrechnung mit Softwareausbildung

BMD bietet die Ausbildung zur geprüften Personalverrechner*in inklusive unmittelbarer Softwareumsetzung an. Durch die Pandemie und dem Verbot von Präsenzveranstaltungen war es ein Gebot der Stunde, rasch auf Online-Learning zu switchen. Daher wurde ein Lehrgang und Prüfungsabschluss mit neuem Format und entscheidenden Vorteilen gegenüber herkömmlichen Weiterbildungsinstituten etabliert.

Der BMD Personalverrechnerlehrgang inklusive abgestimmter und unmittelbarer Softwareumsetzung ergibt eine fertige Ausbildung in einem Mangelberuf für Neueinsteiger*innen oder all jene, die sich beruflich umorientieren möchten.
Die Teilnahme wird ortsunabhängig und mit einem hybriden Konzept von Live-Inhalten und Aufzeichnungen flexibel unterstützt. »Die herkömmlichen Ausbildungen zur geprüften Lohnverrechner*in beinhalten keine Softwareumsetzung und die Teilnehmenden müssen meist lange Reisezeiten und Reisekosten in Kauf nehmen. Dem wollten wir in unserer BMD Aus- und Weiterbildungsakademie entgegenwirken«, erklärt Roland Beranek, Leiter der BMD-Akademie. Personalverrechner*in sei mittlerweile ein Mangelberuf, gut Ausgebildete sind sowohl bei Steuerberatungskanzleien als auch allgemein bei den Unternehmen begehrt.

www.bmd.com

Bild: Roland Beranek, Leiter der BMD-Akademie, und Trainerin Karina Kerbl setzen auf flexible Weiterbildungseinheiten übers Web.


Helfendes Netzwerk für Computerfragen

Das Internet geht nicht? Der Drucker spinnt schon wieder? Die Eltern bräuchten Hilfe bei ihrem Smartphone und der neue Fernseher zeigt immer noch kein HD-Bild an? Jede*r ärgert sich gelegentlich über lästige Probleme mit der Technik – oder kennt zumindest genügend Leute, die immer wieder Hilfe bei der Bedienung ihrer Geräte benötigen.
Hier setzt das Wiener Startup Helferline an: Die Gründer haben mittlerweile im gesamten DACH-Raum ein Netzwerk aus hunderten Techniker*innen, den »Helferlein«, aufgebaut, die sie über eine eigens entwickelte App an hilfesuchende Anwender*innen vermitteln. Das Netzwerk ermöglicht niedrige Kosten, kurze Weg- und rasche Reaktionszeiten, wie etwa einen Drei-Stunden-Express-Service. zudem wird das Netzwerk auch für B2B-Großprojekte und Rollouts herangezogen.

www.helferline.at


Bild: Team »smarte Helferlein« mit Lorenz Edtmayer, Janko Glavic (CTO), Clemens Schmidgruber (CEO), Alexander Niederhofer (CMO) und Georg Riedl. (Foto: Philipp Lipiarski)


Künstliche Intelligenz stärkt Vertrauen

Die Radiologie des 21. Jahrhunderts greift immer mehr auf digitale Werkzeuge zurück, um Workflows in Krankenhäusern zu beschleunigen und Ärzt*innen durch den Einsatz maschineller Methoden zur Aus- und Bewertung von Bildaufnahmen in ihrem medizinischen Alltag zu unterstützen.

Bild: Eines der zentralen Forschungsthemen des VRVis ist die Beschleunigung radiologischer Workflows durch KI-gestützte Lösungen. Dazu gehören auch Methoden, die den maschinellen Entscheidungsvorgang erklärbar machen.

Eine Herausforderung war hier bislang die fehlende Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsprozesse von eingesetzten KI-Systemen, das sogenannte Black-Box-Problem, das gerade in der Medizin einen Risikofaktor darstellt. Um einen Blick in die Entscheidungsfindung der KI-Modelle zu gewähren und diese für den Menschen transparent zu machen, beschäftigt sich das COMET-Kompetenzzentrum VRVis mit interpretierbarer künstlicher Intelligenz (»Explainable AI«).
VRVis entwickelte eine Lösung für ein besseres Verständnis von bildverarbeitenden KI-Systemen. Die Methode ist anwendbar auf alle Algorithmen zur Klassifikation medizinischer Bilder und macht KI-Entscheidungen nachvollziehbar und präziser.

www.vrvis.at

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