Das Wettrennen um den Netzausbau und die Deutungshoheit bei 5G hat begonnen. Die Auktion stellt die Bieter einigermaßen zufrieden – mit leiser Kritik.
Das war ein erster, sehr erfolgreicher Schritt in Richtung einer raschen Umsetzung von 5G in Österreich«, kommentiert Telekomregulator Johannes Gungl die am 7. März abgeschlossene 5G-Pionierband-Vergabe. Bei der Auktion des Bandes 3,4 bis 3,8 GHz konnten die Mobilfunker A1, T-Mobile und Drei 100 bis 140 MHz an durchgehenden Frequenznutzungsrechten in allen zwölf ausgeschriebenen Regionen gewinnen. »Wir sind damit in der europäischen 5G-Spitzengruppe, was den Zeitpunkt der Vergabe, die Frequenzmenge und die Ausstattung der Betreiber angeht«, erläutert Gungl.
Knapp drei Wochen dauerte die Ermittlung des Marktwerts der Nutzungsrechte. Er beträgt insgesamt 188 Millionen Euro. A1 investierte rund 64 Mio. Euro, T-Mobile runde 57 Mio., Drei 52. Mio., Liwest 5 Mio., Salzburg AG 4 Mio., Holding Graz 3 Mio. und Mass Response knapp 2 Mio. Euro. »Wir werden schon in wenigen Wochen den ersten Kunden mobiles Breitband in Glasfasergeschwindigkeit über 5G anbieten können«, startet T-Mobile-CEO Andreas Bierwirth unmittelbar nach der Ergebnisbekanntgabe den Run auf 5G in der Medienberichterstattung.
Leise Kritik kommt zum Auktionsschema der Versteigerung auf. Ein Bieter außerhalb des Kreises der drei Mobilfunker lizitierte Frequenzband-Tickets für den Raum Wien in die Höhe, zog sich dann aber aus dem Bieterrennen zurück. Die besagten Bänder blieben mit dem höheren Preis übrig – ohne Käufer. »Bei der nächsten Auktion würden wir uns wünschen, dass jemand, der ernsthaft mitbietet, sein Angebot auch annehmen muss«, so ein Vertreter eines Mobilfunkers gegenüber dem Report.