Samstag, Dezember 21, 2024
Krypto-Mining löst Ransomware ab
Foto: Thinkstock

Analyse von Schwachstellen- und Bedrohungstrends zeigt, dass Krypto-Mining Malware die Bedrohungslandschaft in der ersten Jahreshälfte 2018 dominiert.

Der IT-Sicherheits-Anbieter Skybox Security ortet in seinem aktuellen Vulnerability and Threat Trends Report, dass Krypto-Mining-Malware Ransomware als häufigstes Cyberkriminalitäts-Tool abgelöst hat. In den letzten sechs Monaten im Jahr 2017 war Ransomware noch für 32 % der Angriffe verantwortlich, während schädliche Krypto-Miner für 7 % verantwortlich waren. Im ersten Halbjahr 2018 hat sich das Verhältnis fast umgekehrt: Schädliche Krypto-Miner waren für 32 % der Angriffe verantwortlich, während Ransomware auf 8 % zurückfiel.

„In den letzten Jahren nutzten Cyberkriminelle vor allem Ransomware, um schnell Geld zu machen“, sagt Skybox-CTO Ron Davidson. „Es benötigt keine Datenexfiltration, nur eine Verschlüsselung, um Daten zu blockieren, und eine Lösegeldforderung, in der beschrieben wird, wie sich das Opfer freikaufen kann. Mit Krypto-Minern können Kriminelle direkt die Quelle anzapfen und selbst Kryptowährungen generieren. Die Frage, ob sie bezahlt werden oder nicht, stellt sich somit nicht mehr.“

Krypto-Mining benutzt die Rechenleistung der gekaperten Geräte, um neue Blöcke zu generieren und diese in die Blockchain von Währungen wie Bitcoin und Monero einzubauen. Der Ansatz des schädlichen bzw. unautorisierten Krypto-Minings vermeidet allerdings einige der Nachteile von Ransomware:

  • Das Opfer muss nicht mehr über den Angriff informiert werden, um das Lösegeld zu bezahlen. Auf diese Weise kann der Angriff unbemerkt und auf unbestimmte Zeit weiterlaufen.
  • Cyberkriminelle können somit statt einer einmaligen Lösegeldzahlung über lange Zeiträume Kryptowährungen abschöpfen.
  • Das Opfer hat keine Wahl, ob es zahlt oder nicht – der Angriff selbst bestimmt, wie viel Geld generiert wird.

„Ransomware hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt, besonders durch Angriffe wie WannaCry, NotPetya und BadRabbit,“ sagt Marina Kidron, Skybox Director of Threat Intelligence und Leiterin des Research Labs, das hinter dem Bericht steckt. „Unternehmen haben diese Entwicklung teilweise zur Kenntnis genommen und effektive Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um zuverlässige Backups zu gewährleisten und sogar Angriffe mit Entschlüsselungsprogrammen abzuwehren. Daraufhin haben Cyberkriminelle im Krypto-Mining einen Weg erschlossen, bei dem sie auf weniger Gegenwehr stoßen. Der Aufwärtstrend bei Kryptowährungen machte diesen Ansatz zudem zu einer extrem einträglichen Angriffsoption.“

Browserbasierte Malware war im ersten Halbjahr 2018 ebenfalls auf dem aufsteigenden Ast. „Von der aktuell auf dem Markt befindlichen Software gelten Webbrowser als die für böswillige Angriffe anfälligsten Produkte“, sagt Kidron. „Sie interagieren die ganze Zeit mit Websites und Anwendungen, die Cyberkriminelle mit bekanntlich schwer entdeckbarer Malware wie Krypto-Minern und anderen Bedrohungen über das Internet infiziert haben. Die Krypto-Mining-Malware kann über die gesamte Dauer der Websession aktiv sein, wobei „dateienlose“ Krypto-Miner auch nicht von konventionellen Sicherheitstools entdeckt werden können, da es keine Downloads oder Anhänge gibt, die analysiert werden könnten.“

Skybox empfiehlt den Ansatz des Threat-Centric Vulnerability Management (TCVM), um auf die aktuellen und die kommenden Veränderungen in der Bedrohungslandschaft reagieren zu können. Der TCVM-Ansatz hilft Sicherheitsfachleuten dabei, sich aus einer übergreifenden Perspektive auf Anlagen, das Netzwerk und Sicherheitsmechanismen unter Einbindung der Vulnerability und Threat Intelligence auf die kleine Teilmenge der Schwachstellen zu konzentrieren, die am wahrscheinlichsten bei Angriffen betroffen sind. Somit zielen die Abhilfemaßnahmen auf die Bereiche mit dem größten Risiko ab, während alle Handlungsoptionen ausgeschöpft werden: Patching sowie netzwerkbasierte Änderungen.

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