Der Software-Spezialist Veeam hat im Rahmen seiner »VeeamON Tour« Anfang Juni eine Lösung für intelligentes Datenmanagement vorgestellt.
Das explosionsartige Wachstum von Geschäftsdaten aus vielen unterschiedlichen Quellen und in verschiedensten Formaten erfordert neue Ansätze bei der Datenverwaltung in Unternehmen. Wo traditionelle Datenverwaltung an ihre Grenzen stößt, sollen ereignisgesteuerte Lösungen Abhilfe schaffen. Hier setzt Veeams Hyper-Availability-Plattform an, die mithilfe eines Ökosystems aus 55.000 Partnern für intelligentes Datenmanagement sorgen soll.
Es geht nicht mehr nur darum, Daten regelmäßig zu sichern, sondern um »intelligentes« Datenmanagement, welches auf Ereignisse innerhalb der Dateninfrastruktur eines Unternehmens reagieren kann, wie Country Manager Mario Zimmermann in seiner Eröffnungskeynote festhält. Im Kurzinterview hat der Report nachgefragt.
Report: Stichwort »always on enterprise«: Welche Herausforderungen gibt es für Unternehmen?
Mario Zimmermann: Availability, die Verfügbarkeit von Daten in Unternehmen, reicht nicht aus. Wir brauchen Systeme, die sich selber managen. An einigen aktuellen Beispielen aus der Praxis sehen wir, dass Kleinigkeiten Kettenreaktionen mit sehr dramatischen Folgen auslösen können. Die Hauptherausforderung ist es, die Komplexität einer Software zu reduzieren und mit einfachen Mitteln IT verfügbar zu machen.
Report: Ist das die Idee der Hyper-Availability von Veeam?
Zimmermann: Genau. Jedes Unternehmen ist heute ein IT-Unternehmen. Die IT rückt immer mehr in den Mittelpunkt, genauso aber die Abhängigkeit davon. Jedes Unternehmen muss sich nun damit beschäftigen, wie Daten verwaltet und wo sie abgelegt werden, siehe DSGVO. Funktioniert IT nicht, bekommt so gut wie jedes Unternehmen sehr schnell Probleme. Das gilt auch für Branchen, die eigentlich gar nichts mit IT zu tun haben. Da ist auch Fachkräftemangel ein großes Thema, denn Sie haben keinen Vorteil von der besten Lösung am Markt, wenn Sie sie nicht bedienen können.
Am Ende des Tages entscheiden sich Kunden deswegen für uns. Im Alltag und vor allem in Stresssituationen muss die Software einfach zu handhaben sein. Das macht uns erfolgreich.
Report: Sind österreichische Unternehmen aus Ihrer Sicht in diesem Bereich up-to-date?
Zimmermann: Laut unserem Availability-Report haben 82 Prozent der befragten Unternehmen eine Verfügbarkeitslücke. Die meisten sind sich dessen bewusst, dass ihre derzeitige Lösung den Standard nicht erfüllt. 66 Prozent gaben auch die Digitalisierung als Problemfeld an. In deren Rahmen zeigt sich oft, dass Systeme nicht so funktionieren, wie sie sollen. Verfügbarkeit treibt Digitalisierung an und Digitalisierung setzt wiederum Verfügbarkeit voraus. Das geht Hand in Hand und ist nicht zu unterschätzen.
Man muss als Unternehmen den eigenen Status hinterfragen, Geschäftsmodelle müssen sich ändern. Daten sind überall im Unternehmen verteilt, der Überblick und Einblick fehlt. Genau das bringt uns wieder zur Hyper-Availability: passendes Datenmanagement und intelligente Daten, die sich teils selbst verwalten.
CEOs streben eine Reduktion der Komplexität an. Denn eine neue Software-Lösung erfordert es, das Personal entsprechend umzuschulen. Auch da setzt Veeam an.
Report: Welche Erwartungen haben Sie für die Zukunft?
Zimmermann: 2017 haben wir in Österreich 40 Prozent Wachstum hingelegt und diesen Trend sehen wir auch 2018 schon. Neun von zehn Kunden verlängern ihre Verträge mit Veeam. Etwa 80 Prozent sind Kleinkunden, aber letztes Jahr haben wir es geschafft, unsere Message auch an die Enterprise-Kunden zu bringen. Unsere zwei Wachstumsmärkte sind Cloud Business und Großkunden. Im Sommer bringen wir Support für das komplette Office 365 Portfolio. Diese Dokumente werden zwar in der Cloud verfügbar gehalten, wenn ein Mitarbeiter geht, gibt es aber keine automatische Sicherung. Was Backups von Daten angeht, ist viel Unwissenheit vorhanden. Unternehmen müssen sich immer wieder neu orientieren und neue Technologien zulassen. Dabei unterstützen wir.
Daten & Fakten: Vom Backup bis zur Automatisierung
Der Weg zu intelligentem Datenmanagement verläuft über fünf Stufen
1. Stufe – Backup: Alle Daten und Workloads müssen zuverlässig gesichert werden, damit sie bei Ausfällen, Angriffen, Verlust oder Diebstahl schnell wiederhergestellt werden können.
2. Stufe – Aggregation: Sämtliche Mechanismen und Maßnahmen für den Schutz und die Verfügbarkeit aller Daten in Multi-Cloud-Umgebungen werden zusammengeführt, um einen konsolidierten Überblick über die Einhaltung von Service-Level-Vorgaben zu erhalten und die Bereitstellung digitaler Dienste zu unterstützen.
3. Stufe – Transparenz: Ein klarer, ganzheitlicher Überblick sowie die Kontrolle über Datennutzung, Abläufe und Leistungsprobleme verbessert das Datenmanagement in Multi-Cloud-Umgebungen. Intelligente Funktionen für erweitertes Monitoring, Ressourcenoptimierung und Kapazitätsplanung eröffnen ein präventives Management, das Störungen in der Datenverfügbarkeit verhindert.
4. Stufe 4 – Orchestrierung: Das nahtlose Steuern und Verschieben von Daten an den jeweils besten Speicherort in einer Multi-Cloud-Umgebung sorgt für Business Continuity, Sicherheit, die Einhaltung von Richtlinien und die optimale Nutzung von Ressourcen. Basis dafür bilden umfassende Orchestrierungsfunktionen, mit denen Unternehmen Workloads bedarfsgerecht verlagern sowie Disaster Recovery (DR)-Pläne automatisieren können.
5.Stufe – Automatisierung: Daten werden autonom. Sie lernen, Backups von sich selbst zu erstellen und sich automatisch an den Ort zu bewegen, an dem sie für Geschäftsabläufe benötigt werden. Sie erkennen ungewöhnliche Vorgänge und sichern sich dagegen ab; sie können sich bei Bedarf umgehend selbst wiederherstellen. Durch eine Kombination aus Datenanalysen, dem Erkennen von Verhaltensmustern sowie maschinellem Lernen erreicht das Datenmanagement in Unternehmen damit ein hohes Automatisierungsniveau.
Mehr Informationen zu Veeam und Hyper-Availability: https://www.veeam.com/de