Montag, Juli 01, 2024
Die Regulierungsbehörde veröffentlichte jüngste Zahlen zum Nachfrageverhalten am heimischen Breitbandmarkt.

In den letzten Monaten wurde über die Breitbandsituation in Österreich viel spekuliert. „Mit der Fertigstellung unserer zweiten Analyse nach 2006 zum Nachfrageverhalten am Breitbandmarkt ergreifen wir die Gelegenheit, aktuelle Zahlen zeitnah zu präsentieren. Einzelne Ergebnisse der Studie, die wir im 1. Quartal 2009 zum Nachfrageverhalten am Breitbandmarkt durchgeführt haben, sind nicht überraschend: einerseits ist das Wachstum am Breitbandmarkt sowohl im Segment der Privatkunden als auch im Segment der Geschäftskunden in den letzten zwei Jahren massiv und andererseits ist die Breitbandpenetration hoch“, stellt Georg Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation, die jüngste Studie der Regulierungsbehörde vor. „So haben in Wien Anfang 2009 bereits 70 Prozent der Haushalte einen Breitbandanschluss, der Österreichdurchschnitt liegt bei etwa 62 Prozent.“

Breitbandige Internetzugänge steigen stark an
45 Prozent der Haushalte, die im Jahr 2009 über einen Internetzugang verfügen, haben einen ADSL-Anschluss, im Jahr 2006 lag dieser Anteil noch bei 35 Prozent. Über analoges Schmalband (Modem, ISDN) realisierte Zugänge gingen in Österreichs Haushalten stark zurück, der Anteil sank von 33 Prozent im Jahr 2006 auf ca. 6 Prozent im Jahr 2009. Im Gegenzug wuchs der Anteil von mobilen Breitbandzugängen innerhalb von drei Jahren von 5 Prozent auf 27 Prozent. Der Anteil der Internetzugänge über Kabelbreitband beträgt im Jahr 2009 29 Prozent. Weiters zeigt sich, dass – wie in der Vergangenheit – Bündelprodukte äußerst beliebt sind. So haben bereits fast drei Viertel der Haushalte mit Internet ein weiteres Produkt, wie zum Beispiel Festnetztelefonie oder Fernsehen, vom selben Anbieter.

Wo hohe Bandbreite gefordert ist, fällt mobile Nutzung zurück
„Eines kommt bei unserer Studie deutlich zum Ausdruck – für Download-intensive Nutzungen, die stark von der Geschwindigkeit abhängig sind, wie beispielsweise Onlinegames, das Downloaden von Musik oder Filmen, setzen Privatkunden eher über Festnetz realisierte Breitbandzugänge ein. Ebenfalls für Funktionalitäten, die hohe Sicherheitsstandards erfordern wie Online Banking. Hier sehe ich die Chancen für das Festnetz – mobiles Breitbandinternet wirkt hier nicht substitutiv. Bei Anwendungen mit niedriger Bandbreite, wie sie häufig im Privatkundenbereich typisch sind (etwa Surfen und E-Mails), wird mobiles Breitband als Ersatz für festes Breitband eingesetzt. So haben drei von vier Haushalten mit mobilem Breitband ausschließlich diesen Internetanschluss“, streicht Serentschy heraus. „Im Gegensatz zu Unternehmen, wo die Nutzung aufgrund der höheren Anforderungen, z.B. hinsichtlich Bandbreite und Geschwindigkeit, überwiegend komplementär erfolgt.“

Unternehmen: Internetzugänge über Festnetzinfrastruktur dominieren
95 Prozent der befragten Unternehmen haben einen Internetzugang, wobei 93 Prozent auf breitbandige und 2 Prozent auf schmalbandige Internetzugänge entfallen. „Mobiles Breitband wird mit 15,5 Prozent von Unternehmen zwar geringfügig häufiger als Kabelbreitband eingesetzt, dennoch nutzen die befragten Unternehmen die mobile Technologie hauptsächlich komplementär zu festem Breitband. Aus Sicht der österreichischen Unternehmen stellt mobiles Breitband also keine wirkliche Alternative zum Internet über Festnetzinfrastruktur dar“, so Serentschy. „In kleinen Unternehmen werden am häufigsten ausschließlich über Festnetzinfrastruktur realisierte Internetzugänge genutzt.“

Die RTR-GmbH hat im ersten Quartal 2009 im Rahmen einer repräsentativen Erhebung mit Unterstützung des Instituts für empirische Sozialforschung (IFES) rund 3.000 Haushalte und 1.000 Unternehmen zum Einsatz und zur Nutzung von Breitband befragt. Die Studie ist auf der Website der RTR-GmbH veröffentlicht.

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