In den nächsten zwei Jahren werden mehr Anwendungen aus dem eigenen Rechenzentrum in die Cloud wandern. Vier Gruppen lassen sich erkennen, heißt es in einer Interxion-Studie.
Welche IT-Infrastruktur kommt künftig für welche Daten und Anwendungen zum Einsatz? Welche Vorteile geben den Ausschlag, und welche Veränderungen sollten Entscheider jetzt einleiten? Das haben die Marktforscher von Research in Action im Auftrag von Interxion untersucht. Ihre Antworten ergeben ein klares Bild: Vom heutigen On-Premise-Schwerpunkt werden die Daten bis 2020 zu großen Teilen Richtung Cloud wandern. 2020 wollen die Entscheider 28 % ihrer Daten über Hyperscaler beziehen, 25 % von lokalen Public-Cloud-Anbietern.
Nicht alle Daten wandern aber in die gleiche Infrastruktur ab. Es lassen sich vier Gruppen unterscheiden. Die erste Gruppe umfasst die Anwendungen, die in der Nähe bleiben: Für ERP, CRM, Supply-Chain-Management und Storage ist zwar auch eine Wanderbewegung gen Cloud erkennbar, schwerpunktmäßig bleiben sie aber nah am Herzen des Unternehmens: in der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum oder im outgesourcten Rechenzentrum. Bei geschäftsrelevanten Daten stehen Sicherheit und direkter Zugriff im Fokus, schnell skalieren müssen sie nicht.
Die zweite Gruppe kann man die Lokalisten nennen: HR, Marketing Automation und Backup verlagern sich in lokale Public Clouds. Der Grund: Hier geht es um flexiblen Zugang und gesicherte Performance, mit Blick auf sensitive Daten ist der Fokus auf regionale oder nationale Abwicklung aber schlüssig, um bei Datenschutzvorschriften auf der sicheren Seite zu sein.
Cloud-Mischmodelle
Datenbankanwendungen und Digital-Asset-Management werden der Studie zufolge am breitesten streuen: Von der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum bis zum Hyperscaler ist hier alles im Einsatz. Es hängt in dieser Anwendungsgruppe von der Branche und den jeweils konkret gehandhabten Daten ab, welche Infrastruktur die meisten Vorteile bietet.
Im letzten Segment aber zeigt sich die Abkehr von der traditionellen Infrastruktur am deutlichsten. Dazu zählen Projektmanagement, IT-Service-Management, Collaboration, Development und Testing sowie Security-Anwendungen. Besonders in den letzten zwei Rubriken wird die Abkehr deutlich: Bei diesen fällt der Anteil des eigenen Rechenzentrums unter die 2-Prozent-Marke. Diese Anwendungsgruppe wandert zu den sogenannten Hyperscalern, denn in diesem Bereich geht es um schnelles Skalieren und flexiblen Zugriff.