Samstag, Dezember 21, 2024
20 Jahre IKT-Markt: Statements (Teil 1)
Foto: Thinkstock

20 Jahre Telekom & IT Report: Wir haben Branchen-Fachleute um Meinungen und Einschätzungen zu Vergangenem und Zukünftigen gefragt.

Teil 2, Teil 3

Mario Zimmermann, Country Manager Veeam Software

»Rückblickend ist es gerade einmal 20 Jahre her, als ich meine Matura-Arbeit auf einer elektronischen Schreibmaschine ge­tippt habe. Ein Personal Computer oder sogar Laptop war zu dieser Zeit in einem normalen Haushalt kaum zu finden. Die folgenden Jahre haben alles geändert: Die IT gab plötzlich unseren Umgang mit Technik vor, die Art, wie wir Leistungen konsumieren und die Erwartungshaltung einer ständigen Verfügbarkeit.

Die Anforderung an ein Unternehmen der heutigen Zeit ist, dass alle Daten zu jeder Zeit am richtigen Ort sicher und verfügbar sind. Damit verbunden ist eine Produktstrategie, die Organisationen den Weg zu einem intelligenten Datenmanagement ebnet. Technologien von IoT – dem Internet of Things – über künstliche und maschinelle Intelligenz bis hin zu Blockchain erfordern eine Datenmanagement-Plattform, die auch für massive Datenvolumen skalierbar und zugleich bedienerfreundlich ist.
Das explosionsartige Wachstum von Geschäftsdaten aus einer Vielfalt von Quellen, in ganz unterschiedlichen Formaten und über eine gesamte Organisation verteilt gespeichert, erfordert einen neuen Ansatz für die leistungsfähige Steuerung. Traditionelle regelbasierte Datenverwaltung stößt hier an ihre Grenzen. Die Zukunft gehört einem ereignisgesteuerten Ansatz, in dem Daten sich auch selbst managen können, um umgehend wichtige Erkenntnisse über Geschäftsverlauf und -betrieb zu liefern.«


Irene Marx, Country Manager Fortinet

»Als der Telekom & IT Report vor 20 Jahren das erste Mal erschien, war gerade die erste Generation von Lösungen zur Netzwerk-Security am Markt. Damals galt es, die Verbindung zwischen Netzwerk und Internet abzusichern. Heute gibt es in jedem Unternehmen viele Wege hinein und viele Wege heraus. Es ist damit längst zu wenig, nur das Haupttor zu bewachen, während die Nebeneingangstüren und viele Fenster unbewacht bleiben. Es gilt also kluge Konzepte zu erstellen und die Kommunikation zwischen den ›Wachen‹ zu gewährleisten. Automatisierung und Interoperabilität werden die bestimmenden Faktoren. Kurz: Es bleibt spannend.

Genauso vielfältig, wie sich die Netzwerksicherheit über die Jahre entwickelt hat, hat dies auch der Telekom & IT Report getan. Immer am Puls der Zeit. Mit journalistischer Sorgfalt in den Schnittstellen zwischen Technologie und Business. Fortinet und ich gratulieren recht herzlich zum Jubiläum. Auf die nächsten spannenden 20 Jahre!«


Johannes Bischof, Geschäftsführer Konica Minolta Business Solutions

»IKT ist ein zentrales gestalterisches Element für die Zukunft mit vielen neuen Geschäftschancen, die wir schon heute für und mit unseren Kunden bestmöglich nutzen. Ich denke hier insbesondere an das riesige Potenzial in den Anwendungsfeldern Industrie 4.0 und Internet der Dinge, aber auch den Themenbereich IT Security. Als Basis- und Querschnittstechnologie prägt IKT alle Lebens- und Arbeitsbereiche – das macht die Arbeit in dieser Branche so spannend.

Konica Minolta hat mit seiner Entwicklung hin zum IT-Services-Provider frühzeitig auf diese sich verändernde Marktumgebung reagiert und den Arbeitsplatz der Zukunft als strategisches Geschäftsfeld definiert. Denn die Art und Weise, wie ein Betrieb seine Arbeit organisiert und welche IT-Werkzeuge dabei zum Einsatz gebracht werden, entscheidet über seine Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit.«


Markus Kaiser, Geschäftsführer ­Bundesrechenzentrum

»Das BRZ feierte 2017 sein 20-jähriges Bestehen. 1997 ging HELP.gv.at live und hatte zu Beginn einige hundert BesucherInnen im Monat, derzeit sind es zirka 1,5 Millionen. Mehr als 400 IT-Lösungen hat das BRZ mittlerweile entwickelt und viele davon werden immer noch gerne genutzt. Im Moment wird an der Umsetzung eines einzigen Portals für die wichtigsten E-Government-Anwendungen, österreich.gv.at, gearbeitet. HELP.gv.at wird darin aufgehen.
Einerseits hat sich unsere Rolle als BRZ geändert, vom reinen Dienst­leister zum Ideengeber der Verwaltung, andererseits ändert sich die Art, wie wir Anwendungen entwickeln: viel mehr Einbeziehung der User, agile Vorgehensweise und Fokus auf Benutzerfreundlichkeit. Neue Technologien wie Blockchain erproben wir beispielsweise in einem virtuellen Village namens ›Kettenbruck‹ mit Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft – alles zum Wohle der User.«


Marcus Grausam, CEO und CTO A1

»Unsere Gesellschaft, die Wirtschaft und die Arbeitswelt unterliegen einem ständigen Wandel. Vor 24 Jahren ver­half GSM der mobilen Telefonie zum Durchbruch. Die mobile Kommunikation wurde massentauglich und ermöglichte uns, immer und überall zu telefonieren. Mittlerweile ist das Smartphone unser ständiger Begleiter. Mit einem Supercomputer in der Tasche und 4G/LTE surfen, streamen und telefonieren wir mit bis zu 300 Mbit/s.

Internet ist die Lebensader für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt. Voraussetzung dafür ist neben einer flächendeckenden Breitband-Infrastruktur auch die laufende Weiterentwicklung von Übertragungstechnologien. Wir bereiten uns als A1 bereits intensiv auf die nächste Mobilfunkgeneration vor. Mit 5G und Glasfaserausbau legen wir die Basis für das Internet der Dinge, das bahnbrechende Möglichkeiten und neue Geschäftsfelder ermöglicht. Smart Cities werden das Zusammenleben in der Großstadt verändern, intelligente Wohnungen den Alltag erleichtern und mit den geringen Latenzzeiten von 5G wird auch autonomes Fahren in absehbarer Zeit selbstverständlich.«


Michael Jeske, Chief Operating Officer S&T AG

»S&T vereint nach besonders dynamischem Wachstum in den letzten Jahren IT-Know-how aus vielen Bereichen. Dazu zählt etwa jahrzehntelange Erfahrung bei der Implementierung von IT-Lösungen, im Rechenzentrumsbetrieb, in der Softwareentwicklung oder beim Workplace Management. Damit adressieren wir den Wunsch von immer mehr Unternehmen, einen einzigen Ansprechpartner für alle IT-Belange an ihrer Seite zu haben, der sie durch die immer komplexer werdenden digitalen Anforderungen und Herausforderungen begleitet. Unser Ziel ist es, Kunden als ihr ›Trusted Advisor‹ sämtliche IT-Sorgen zu nehmen – vom Großkonzern bis zum KMU. Als herstellerunabhängiges Systemhaus versuchen wir dabei stets, mit bzw. für unsere Kunden den technisch und kostenseitig optimalen Lösungsweg zu finden – von der Beschaffung bis zur Finanzierung. Dies gilt auch für das Boom-Segment IoT: Bereits heute setzen wir entsprechende Projekte gemeinsam mit unseren Kunden um – von der Hard- und Softwareentwicklung bis hin zu Implementierung und Betrieb. Große Trends sehen wir derzeit in der zunehmenden Nachfrage nach Managed Services sowie der zunehmenden Akzeptanz von Cloud-Lösungen.«


Christian Rupp, Sonderbeauftragter Digitalisierung der Wirtschaftskammer Österreich und Leiter der KMU DIGITAL Initiative, Sprecher der Plattform Digitales Österreich im Bundesministerium für Digitales und Wirtschaft



»Ich kann mich noch gut erinnern an 1997/1998 erinnern: Wir hatten gerade die erste TELEFIT Roadshow zum Thema Internet absolviert. Heute, 20 Jahre später, nennen wir diese DIGITAL.now und es ist die größte und erfolgreichste Roadshow in Europa. Das Bürgerportal HELP.gv.at erblickte die Welt und war das erste One-Stop-Shop-E-Government-Portal in der Welt mit Lebenslagenprinzip - heute wird dieses in mehrfach ausgezeichnete Portal in oesterreich.gv.at integriert. In Bad Kleinkirchheim fand der erste Internetkongress statt und wir zeigten WLAN in der Gondel – heute werden wir die erste 5G-Teststrecke eröffnen. Wir veröffentlichten die ersten Artikel zu Internetrecht und Internetsicherheit, unter anderem gemeinsam mit Viktor Mayer-Schönberger. Und nicht zu vergessen, auch den Staatspreis Multimedia (heute Digital Solutions) haben wir zu dieser Zeit erfunden. Damals wie heute – Österreich ist innovativer Vorreiter in vielen Digitalbereichen –, wie so oft gilt, dass die Propheten im eigenen Land oft nicht so gehört werden, wie im Ausland. Daher ist es so wichtig, dass es seit zwanzig Jahren den Telekom & IT Report gibt.«

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