Ein Wow-Effekt, viel Inspiration und eine Menge Möglichkeiten für die Verarbeitung der Datenberge in Unternehmen wurden bei der Konferenz »Hitachi Next« in den USA geboten.
Hitachi Data Systems hat im September zur Anwenderkonferenz »NEXT 2017« ins Mandalay Bay nach Las Vegas geladen. Thema der Konferenz waren die digitale Revolution und die Transformation, die sich Hitachi selbst verordnet hat, um sich und seine Kunden für die Umbrüche die kommen und schon stattfinden, perfekt aufstellen zu können. Unter dem Motto »Lead What‘s Next« und »Inspire the Next« wurden die neuesten Lösungen und Services vorgestellt, mit denen Unternehmen im heutigen dynamischen digitalen Umfeld konkurrieren und gewinnen können. Kunden sollen von Hitachis Know-how bei der Integration von Informationstechnologie (IT) in die Betriebstechnologien (OT) lernen, Kosten zu senken, effizienter zu sein und Innovationen schneller umsetzen zu können.
Der Wow-Effekt
Sei es, dass der japanische Konzern die Kompressoren für die bekannten Wasserfontänen-Symphonien vor dem Hotel Bellagio in Las Vegas liefert oder unter Hochgeschwindigkeits-Zügen bei 300 km/h via Kameras und Sensoren die Qualität der Schienen prüft, mehr als 160.000 Trucks des US-LKW Vermieters Penske in Echtzeit am Radar hat, oder vieles mehr: »Wow, ich habe gar nicht gewusst, dass ihr das auch macht!«, ist laut Auskunft zahlreicher Manager des Konzerns eine oftmals gehörte Äußerung von Kunden, Partnern oder anderen Gesprächspartnern.
Gegründet vor mehr als 100 Jahren, hat sich der Konzern von Anfang an einer Philosophie verschrieben, den Menschen zu dienen und die Welt zu verbessern. Toshiaki Higashihara, President und CEO von Hitachi, der dieses Credo vor der Weltpresse immer wieder betont, glaubt man das irgendwie auch.
»Inspire the Next« steht Higashihara zufolge für die Fähigkeit von Hitachi, die nächste Generation und das gesellschaftliche Leben in der Zukunft zu inspirieren. Das Motto repräsentiert den Pioniergeist, mit dem sich die Hitachi Group den Herausforderungen stellt. Hitachi sieht sich als Katalysator für eine Gesellschaft im Wandel. Und: »So, wie sich die Gesellschaft verändert, verändert sich auch Hitachi«, so Higashihara.
Bild oben: CEO und President Toshiaki Higashihara betont, mit Hitachi der Menschheit zu dienen und die Welt nachhaltig zu verbessern.
Aus der Taufe gehoben
Die IT-Sparte, die Hitachi seit rund 58 Jahren betreibt, hat einen Anteil von vier Milliarden Dollar am Gesamtumsatz. Der Konzern liefert dabei vom Rechenzentrum über die nötige Software, Service, Support und Consulting das gesamte Produktportfolio, um effiziente IT-Operations in die Tat umsetzen zu können.
Als Teil der eigenen Transformation hat der Konzern nun sämtliche IT-Aktivitäten in ein neugegründetes Unternehmen zusammengefasst – Hitachi Vantara wurde der Weltöffentlichkeit stolz vorgestellt. Die Hitachi-Tochter verschreibt sich ganz den Bereichen maschinelles Lernen, Automatisierung, künstliche Intelligenz, Analytik und Datenverwaltung – und den Vorteilen, die diese Lösungen im täglichen Business bieten. Vantara ist mehr als eine organisatorische Umstrukturierung, es versteht sich als neues Unternehmen, das auf die Konvergenz von Hitachi Data Systems, der Hitachi Insight Group und Pentaho gründet.
Aufholbedarf
Erst 40 % aller Unternehmen sind in der Cloud und erst 5 % der Datenberge in den Unternehmen sind analysiert. Das will Hitachi Vantara rasch ändern, denn jene Unternehmen, die die Digitalisierung jetzt verschlafen, werden in wenigen Jahren vielleicht nicht mehr da sein. Die Lösungen zur Transformation sind vorhanden.
Bild oben: Michio Kaku, City University of New York, erwartet in Zukunft massive Unterstützung im Alltag durch Technologie – etwa beim Internetsurfen über Kontaktlinsen.
IoT-Plattform
Auf der Konferenz kündigte Hitachi die nächste Generation seiner Lumada IoT-Plattform an, die jetzt als kommerzielles Software-Angebot für IoT-Entwickler und Architekten verfügbar ist. Zielgruppe sind Entwickler im Bereich Internet of Things (IoT) und Organisationen, die Partner, Kunden und Externe in Innovationsprozessen zusammenführen möchten, um gemeinsame Lösungen zu kreieren. Dabei besteht Lumada aus fünf »intelligenten« Ebenen:
- Lumada Edge – Monitoring von Daten aus IoT-Assets mittels Sensoren (Industrie 4.0) inklusive Transformation aus der Maschinensprache zur besseren Analyse
- Lumada Core – Asset-Registrierung, Identitäts- und Zugriffsverwaltung, Erstellung von Asset-Avataren
- Lumada Analytics kombiniert OT (operations)- und IT-Daten. Analyse auf Basis von maschinellem Lernen und AI (künstlicher Intelligenz)
- Lumada Studio – vordefinierte Widgets, um die Erstellung von Dashboard-Anwendungen zu vereinfachen. Management von Benachrichtigungen und Warnungen (»Teil X der Fertigungsstraße könnte defekt werden«)
- Lumada Foundry – grundlegende Services zur Vereinfachung der Bereitstellung sowohl vor Ort als auch in der Cloud sowie erweiterte Sicherheits-, Microservices- und Supportfunktionen. Die Lumada-Plattform soll durch Reduktion der Wartungskosten die Effizienz steigern, das heißt: die Anlagenauslastung optimieren, die Betriebssicherheit und -zuverlässigkeit verbessern und über das optimierte Leistungsmanagement auch die Produktqualität verbessern helfen.
Die sogenannten Lumada Asset-Avatare bieten eine digitale Darstellung physischer Ressourcen mit umfangreichen Metadaten für Analysen. Geschäfts- und Industrieanlagen werden mit Sensoren in Echtzeit überwacht, um Einblicke in deren Funktion und Vitalität zu erhalten. Das soll blinde Flecke bei unternehmenskritischen Systemen beseitigen, um schneller von der Messung zur Verwaltung und zur Verbesserung gelangen zu können.
Smart Data Center
Das ebenfalls vorgestellte intelligente Rechenzentrum bildet das Rückgrat der Hitachi-Strategie um die IT-Kosten zu senken, Risiken zu minieren und die Agilität im Unternehmen zu steigern.
Das Hitachi Vantara Smart Data Center bringt neueste Technologien und Ansätze im Infrastrukturmanagement, Predictive Analytics und IoT zum erfolgreichen Management komplexer IT-Umgebungen. Das geschieht über zentralisierte Steuerung und automatisierte Prozesse, die Systeme, Rechenzentren und Clouds umfassen. Das Smart Data Center unterscheidet sich von herkömmlicher IT-Administration durch Automatisierung von Entscheidungsfindung, Einblick und Anleitung durch vorausschauende Analysen, IoT und präskriptive (Normen setzende) Intelligenz. Diese erweiterten Funktionen zentralisieren das Management der IT-Infrastruktur für einfache Aufgaben wie das Provisioning sowie komplexere Vorgänge wie Optimierung und die Selbstheilung in Rechenzentren.
»Unsere Smart Data Center-Technologien und -Dienstleistungen bieten leistungsstarke neue Tools und Ansätze, sodass der Rechenzentrumsadministrator der nächsten Generation mehr verwalten und die IT besser in die Lage versetzen kann, eine agile und reaktionsschnelle Ressource für das Unternehmen zu werden«, betont Bobby Soni, Chief Solutions und Dienstleiter, Hitachi Vantara. »Unsere Kunden werden exponentielle Effizienz- und Effektivitätssteigerungen sehen.«