Der österreichische IT-Dienstleister Fabasoft stößt mit einer Fünf-Sterne-Auszeichnung an die Spitze der zertifizierten Cloud-Service-Anbieter weltweit vor. Vertrauen in Services zu bekommen, könnte ein europäisches Modell des IT-Geschäfts werden.
Das Phänomen Digitalisierung: Mit den rasanten Veränderungen in der Wirtschaft stehen Unternehmensorganisationen heute vor einem kaum lösbaren Problem. Es dauert nur Minuten, bis ein von einer Fachabteilung benötigter IT-Dienst über eine Cloud-Infrastruktur auch von Dritten flexibel bereitgestellt ist. Unternehmensrechtliche Absicherungen - Fragen zu Privatsphäre, Schutz der Daten und Ausfallsicherheit – ziehen sich in der Regel jedoch über Monate hinweg. In dieser Zeit kann dem Unternehmen wichtiges Geschäft verloren gehen. Abhilfe schaffen Zertifizierungen, die für Kunden von Cloud-Anbietern die Sicherheit und Qualität der Servicepalette ihres Dienstleisters nachweisen und ein neuerliches aufwendiges Prüfen ersparen.
Der österreichische Cloud-Anbieter Fabasoft ist mit dem aktuell erfolgten "EuroCloud Star Audit (ECSA)" in seiner höchsten Form mit fünf Sternen an die Spitze der Zertifizierungslandschaft vorgedrungen. Was Fabasoft gemeinsam mit der Non-profit-Organisation EuroCloud erfolgreich geprüft und nachgewiesen hat, ist den Beteiligten zufolge noch keinem anderen Unternehmen weltweit gelungen. Neben der Prüfung der technischen Prozesse und der Infrastruktur - bei dem Serviceanbieter ebenso wie bei seinen Rechenzentrumspartnern - wurden umfangreich vertragliche und betriebliche Aspekte durchleuchtet, ebenso Compliancethemen und das Erfüllen der verschiedenen rechtlichen Bestimmungen in Fabasofts Kernmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz. Auch Interoperabilität und Datenschnittstellen waren ein Thema des Audits.
Letztlich wurde die gesamte Lieferkette rund um den Service Fabasoft Cloud geprüft und mit einem Ergebnis von insgesamt 160 Punkten für technisch und rechtlich sicher befunden. "Es ist sicherlich die anspruchsvollste Zertifizierung, die wir jemals gemacht haben", spricht Fabasoft-Gründer und Mitglied des Vorstandes, Helmut Fallmann, von der "Krönung unserer Arbeit bislang".
Die nötige Detailkenntnis zu den Prozessen und Strukturen eines IT-Anbieters zu erlangen, sei für Unternehmenskunden in der Realität kaum durchführbar. „Die Zertifizierung ist für Cloud-Nutzer wie eine Versicherungspolizze gegen Datenmissbrauch“, ist auch Fabasoft Cloud-Geschäftsführer Andreas Dangl "extrem stolz". Für Dangl hängen Erfolg und Misserfolg im Cloud-Service-Geschäft direkt mit dieser zentralen Frage zusammen, "wie man Vertrauen in eine Sache, in ein Produkt, einen Service, gewinnen kann".
Viele IT-Serviceanbieter würden heute noch den Einblick in ihre Prozesse scheuen, berichtet Tobias Höllwarth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender EuroCloud Europe. Für Höllwarth geht der Trend allerdings klar in Richtung Transparenz. "Gerade auch KMU werden es sich in Zukunft nicht mehr leisten können, nicht zertifiziert zu sein. Denn dann rennen ihnen die Kunden zu den großen Anbietern davon", warnt er. Dass eine tiefgehende Prüfung übers Ziel hinausschießt und nur Consultern nützt, verneint er. In der Zertifizierung würden in der Regel jene Punkte behandelt, die ohnehin in der Praxis zwischen Cloud-Dienstleistern und Kunden diskutiert werden.
Für Fallmann und Höllwarth bietet der gemeinsame Schritt jedenfalls das Potenzial für ein europäisches Modell, das dem weltweit wachsenden Geschäft mit flexiblen IT-Infrastrukturen seinen Stempel aufdrücken könnte. Vertrauen in IT-Services zu haben, wird zur Überlebensfrage. "Aufgrund der Marktveränderungen durch die Digitalisierung werden in Europa fünf Millionen Arbeitsplätze in allen Wirtschaftsbereichen, allen voran in der Verwaltung verloren gehen. Wir haben aber auch die Chance, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Das müssen wir aktiv angehen", forciert Fallmann "europäische Standards und ein europäisches Wertesystem".