Nach einem zwölftägigen Intermezzo als Infrastrukturministerin kehrte Valerie Hackl wieder als Geschäftsführerin in die Austro Control zurück. Den Ausflug in die Politik hat sie nicht bereut.
130 Minuten hatte Valerie Hackl Zeit, sich für oder gegen das Ministeramt zu entscheiden. »Verantwortungsbewusstsein« gab schließlich den Ausschlag, nach dem Ibiza-Crash als parteifreie Expertin Norbert Hofers Ressort zu übernehmen. Keine zwei Wochen später saß die 36-jährige Wienerin wieder an ihrem ursprünglichen Platz in der Austro Control, der sie seit 1. Jänner 2019 als Geschäftsführerin vorsteht. Die Erfahrungen auf der politischen Bühne möchte sie dennoch nicht missen.
In ihrer Jugend war Hackl mehrfache Staatsmeisterin in Rhythmischer Sportgymnastik und nahm bereits mit 15 Jahren an der WM teil. Trotz ihrer sportlichen Erfolge entschied sie sich für die Wirtschaft. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium an der WU Wien wechselte sie an die Universität St. Gallen, wo sie 2009 promovierte. Ihre Laufbahn startete sie in der Strategieberatung Bain & Company in München.
Mit Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft legte die Ausnahmeathletin ab 2012 auch in der ÖBB eine Blitzkarriere hin. Zunächst Assistentin des damaligen Holding-Chefs Christian Kern, übernahm Hackl bereits 2014 die Leitung der Konzernstrategie und Unternehmensentwicklung der ÖBB. Von Dezember 2015 bis Juli 2018 verantwortete sie im Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG die Bereiche Marketing, Fernverkehr und Digitale Mobilität. Der Einstieg in den Fernbus-Markt unter der Marke Hellö geriet jedoch zum Verlustgeschäft.
In der Flugsicherung Austro Control bildet sie seit Jahresbeginn gemeinsam mit Axel Schwarz, Pilot und Fluglehrer von Ex-Minister Norbert Hofer, den Vorstand. Die beiden waren als bestgereihte Kandidaten aus dem Hearing hervorgegangen. Hackl hatte sich bereits im Nationalratswahlkampf 2013 für die NEOS engagiert. Der Name der pinkfarbenen Partei geht auf ihre Idee zurück.