Der persönlichen Leidenschaft zu folgen und einen lange gehegten Berufswunsch zu verwirklichen, davon träumen viele.
»Arbeit muss nicht immer Spaß machen«, sagt jedoch Autor Volker Kitz provokant. In seinem Plädoyer räumt er mit überhöhten Ansprüchen auf, wonach der Beruf Selbstverwirklichung, Erfüllung und Glück bringen soll. Die tägliche Routine holt irgendwann auch den ambitioniertesten Arbeitnehmer ein. Ihren Job gut zu machen, damit sind viele schon recht zufrieden.
Mitarbeiter, die für ihre Arbeit mit Herzblut und Leidenschaft »brennen« – das wünscht sich wohl jedes Unternehmen und einige werben auch damit. Kitz relativiert dieses Versprechen: Leidenschaft habe nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun. Im Gegenteil, je stärker man emotional involviert sei, desto eher fehle die nötige Distanz für besonnenes, sorgfältiges Handeln. Bei Chirurgen oder Piloten etwa wären jegliche Emotionen unerwünscht.
Im Übrigen: »Was bei vielen Unternehmen im Argen liegt, hat nichts mit zu wenig Leidenschaft zu tun.« Bestsellerautor Kitz selbst hat seine Tätigkeit als Jurist an den Nagel gehängt. Ob er als Autor und Redner glücklicher ist? Vielleicht, erfolgreich ist er jedenfalls.
Volker Kitz: Feierabend! Warum man für seinen Job nicht brennen muss.
Fischer TB 2017
ISBN: 978-3-596-29796-2