Die österreichische Gaswirtschaft forderte im Rahmen des „Forum Energiezukunft“ eine gesamthafte Energiestrategie sowie die Berücksichtigung der Rolle von Gas als unverzichtbaren Partner der Energiewende.
Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) und die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) luden am Montag Energieexperten sowie Energie- und Wirtschaftssprecher zum „Forum Energiezukunft“ in den Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn. Mag. Robert Grüneis, Obmann des Fachverbands und Vorstand der Wiener Stadtwerke, unterstrich dabei die „bedeutende Rolle von Gas als Partner für eine erfolgreiche Energiewende“. Denn Gas biete optimale Kombinationsmöglichkeiten für erneuerbare Energieträger, da es wetterunabhängig Ausfälle und Spitzennachfragen abdecken könne. Er erntete dafür grundsätzliche Zustimmung von SPÖ Wirtschaftssprecher Dr. Christoph Matznetter und den Energiesprechern von ÖVP Mag. Josef Lettenbichler, der FPÖ Dr. Axel Kassegger, der Grünen Mag. Christiane Brunner und der NEOS Sepp Schellhorn.
Forderungen der Gaswirtschaft
Von den Vertretern der Politik forderte Grüneis eine ganzheitliche Energiestrategie: „Denn die einzelnen Energieträger dürfen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Vielmehr geht es um den richtigen Technologiemix, smarte Anwendungen und neue Kombinationen, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft nachhaltig gewährleisten zu können. Gas ist sicher, flexibel einsetzbar, bezahlbar sowie klimafreundlich und muss daher als unverzichtbarer Partner der Energiewende anerkannt werden.“ Einseitige Förderprogramme und Anreize würden zu erheblichen Verwerfungen auf den Energiemärkten führen, während gleichzeitig sauberes Gas durch unverständliche Vorschriften künstlich aus dem Markt gedrängt werde. Der Obmann sagte, dass „wir vor allem bei Förderungen oder steuerlichen Anreizen eine energieneutrale Vorgangsweise brauchen“.
Beispiele für Fehlentwicklungen seien etwa die Besteuerung von ins Erdgasnetz eingespeistem Biogas mit der Erdgasabgabe (welche eigentlich nur für fossiles Erdgas zur Anwendung kommen darf) oder die Benachteiligung von sauberen, sicheren und sparsamen Erdgasfahrzeugen gegenüber Elektrofahrzeugen.
Abschließend wies der Obmann des Fachverbands darauf hin, dass die Gaswirtschaft in Österreich „stabile und planbare Rahmenbedingungen“ braucht, um den Ausbau der notwendigen Energieinfrastruktur zu ermöglichen. „Nur durch die Absicherung der vorhandenen Gasinfrastrukturen sowie die Speichervorhaltung als Baustein der Versorgungssicherheit kann Österreich als Knotenpunkt der europäischen Netz- und Speicherinfrastruktur bedeutend gestärkt werden.“
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