Lediglich 10.000 Erdgasfahrzeuge wurden in den vergangenen 17 Jahren in Österreich neu zugelassen. Branchenvertreter sind trotzdem optimistisch.
Während Elektrofahrzeugen eine goldene Ära vorausgesagt wird, ist es um eine weitere Alternative für den motorisierten Straßenverkehr recht ruhig geworden. Dabei gilt das Erdgasauto als wesentlich effizientere Technologie: Die Fahrzeuge sind länger am Markt, die Technik ausgereift, die Abgase umweltschonender und die Fahrzeuge könnten künftig eine gewichtige Rolle in der Energiewende spielen - als Verbraucher von synthetischem Brenngas, das mittels Elektrolyse über Photovoltaik oder Windkraft erzeugt wird. Bis dieser Punkt auch technisch erreicht ist, werden die Fahrzeuge auch mit herkömmlichen Erdgas betrieben.
„Der positive Trend bei Neuzulassungen von Erdgasautos setzt sich in Österreich fort – wenngleich langsamer als in anderen Ländern. Hier ist auch eine Kraftanstrengung des Autohandels gefordert. Genauso wünschenswert sind Anreize seitens der Politik“, fordert Robert Grüneis, Obmann des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) und Vorstand der Wiener Stadtwerke. Mit knapp 180 Erdgastankstellen gehöre Österreich mit Deutschland und Italien zu den Ländern mit der besten Infrastruktur in Europa. Dennoch: „Wir wünschen uns, dass Erdgasautos ‚im Dieselland Österreich‘ als umweltunterstützende Maßnahme anerkannt werden.“
Auch FGW-Geschäftsführer Michael Mock ortet bei den Händlern Potenzial, die Alternative entsprechend zu vermarkten. Berechnungen des Verbandes zufolge rechnen sich Erdgas-Hybrid-Fahrzeuge trotz der höheren Anschaffungspreise für die Käufer. Die günstigeren Tankkosten würden sogar die bis vor kurzem historisch niedrigen Diesel- und Benzinpreise schlagen. Fazit: In der Gesamtkostenbilanz sind Erdgasfahrzeuge günstiger.