Die Windgötter meinen es gut mit dem Burgenland. Hier liegt nicht nur der größte Windpark Mitteleuropas, sondern hier sorgte das ehrgeizige Ziel nach Autarkie für einen Wirtschaftsaufschwung und über 1.000 neue Green Jobs.
Das burgenländische Erfolgskonzept trägt als Meilenstein der Energiewende nicht nur zu den 2020-Zielen bei. Ebenso brachte es dem Bundesland wirtschaftlichen Aufschwung in Zeiten der Krise. Also luden der Landeshauptmann Hans Niessl, Energie Burgenland Vorstandssprecher Michael Gerbavsits und IG Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl zur Pressekonferenz, um über den Erfolg zu resümieren. Ihren Anfang nimmt die Windenergie im Burgenland in den 90ern, als im nordburgenländischen Zurndorf der erste Windpark mit sechs Anlagen errichtet wurde. 2013, rund 20 Jahre später, wurde erstmals so viel Energie erzeugt wie für den Verbrauch notwendig. »Das Burgenland ist die einzige Region in Europa, die das schafft«, freut sich Landeshauptmann Niessl.
Frage der Speicherung noch offen
Bleibt noch die Frage, wie sich Wind umweltfreundlich speichern lässt. Denn Produktionsüberschuss birgt auch komplexe Herausforderungen und bringt beispielsweise bei den deutschen Nachbarn bereits ernstzunehmende Probleme mit sich. Niessl will sich dazu nach der Weinachtspause mit einem deutschen Wissenschaftler über die Lösung des volatilen Charakters von Wind beraten und dabei auch Möglichkeiten der Umsetzung von Pilotprojekten zur Speicherung diskutieren.
2012 gab es dank Förderung der Erneuerbaren rund 1,8 Mio. Tonnen Einsparungen an CO2-Emissionen. Für 2013 werden bis zu 2,5 Mio. Tonnen erwartet. Mit diesem Hintergrundwissen scheinen Diskussionen um eine Überförderung von Erneuerbaren paradox. Sollte aber eine Technologie zur Speicherung für den Massenverbrauch ausgetüftelt werden, wäre auch das Problem der Überproduktion an Erneuerbaren wie vom Winde verweht.