Mittwoch, Februar 05, 2025

Eine Studie des Lebensministeriums und der E-Control zum Strom- und Gasverbrauch österreicherischer Haushalte zeigt konkrete Einsparungsbereiche auf. "Energiesparen im Haushalt hat enormes Potenzial", heißt es.

„Das aktuelle Strom- und Gastagebuch der ÖsterreicherInnen zeigt, dass die Energiesparmaßnahmen in unseren Haushalten Erfolg haben. Der Gesamtstromverbrauch ist leicht gesunken. Für die aktiven Haushalte bleibt damit bares Geld im Geldbörsel. Das ergab eine Studie im Auftrag des Lebensministeriums und E-Control von der Statistik Austria. Die Studienergebnisse helfen dabei, an den richtigen Stellen hohe Strom- und Gaspreise einzusparen und mehr Lebensqualität und Klimaschutz zu erreichen“, betont Umweltminister Niki Berlakovich.

Bereits zum zweiten Mal seit 2008 zeigen die Ergebnisse detailliert den anteiligen Strom- und Gasverbrauch bei Heizung, Warmwasserbereitung, Beleuchtung, Haushaltsgroßgeräten und Unterhaltungselektronik. Bei den verwendeten Haushaltsgeräten weist sie eine dynamische Entwicklung hin zu steigender Energieeffizienz auf. Der Gesamtstromverbrauch in einem durchschnittlichen Haushalt hat sich von 2008 auf 2012 um 230 kWh verringert und beträgt aktuell 4.187 kWh.

„Das Strom- und Gastagebuch von Statistik Austria liefert ein umfassendes Bild über den Strom- und Gaseinsatz österreichischer Haushalte“, so Generaldirektor Konrad Pesendorfer. „Dabei wurde erhoben, dass der Anteil der privaten Haushalte am gesamten Stromverbrauch 2011 27,7% betrug. Bei Naturgas lag der Anteil am Energetischen Endverbrauch für 2011 bei 27,1%“, so Pesendorfer weiter.

Offensive Unterstützung
Um den Weg zu mehr Energieeffizienz und Klimaschutz fortzusetzen, bietet die Klimaschutzinitiative klima:aktiv des Lebensministeriums punktgenaue Förderungen und Beratungen durch FachexpertInnen an. Darüber hinaus läuft derzeit für Haushalte in Wien, Niederösterreich und Kärnten die „Aktion Heizungs-Check“, mit dem die Heizsysteme unter die Lupe genommen und Maßnahmen empfohlen werden, um Energie und Kosten zu senken. Für Sanierungswillige in allen Bundesländern gibt es vom Bund Förderungen für den Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme, Wärmedämmung, Fenstertausch und vieles mehr. 2013 stehen 123 Millionen Euro für die thermische Sanierung bereit. Über den Klima- und Energiefonds stehen 7 Millionen Euro für Holzheizungen, 5 Millionen Euro für große Solarthermie und 36 Millionen Euro für Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung.

Die Details zur Förderoffensive gibt es unter www.sanierung2013.at. Im Gerätebereich betreibt das Lebensministerium die unabhängige Website www.topprodukte.at, auf der Informationen über energie-effiziente Geräte eingeholt und Vergleiche angestellt werden können.

Energiefresser reduzieren
Die größten Einsparungspotenziale gibt es nach wie vor bei den größten Energieverbrauchern im Haushalt: Heizung (14 % Verbrauch), Warmwasserbereitung (13,8 %), Haushaltsgroßgeräte (22,4 %) und Kühl-/Gefriergeräte (11,5 %). Bei der Beleuchtung können Österreichs Haushalte ebenfalls noch viel Energie reduzieren, denn Glühlampen kommen immer noch mit einem 43 %-Anteil zum Einsatz (2008: 51 %). Der Anteil der Energiesparlampen (aktuell 16 %) hat sich jedoch von 2008 auf 2012 mehr als verdoppelt, LEDs werden zu 10 % eingesetzt. Speziell bei LEDs zeigt sich eine vielver-sprechende Entwicklung zu mehr Effizienz bei der Beleuchtung. Auch beim Stand-by-Verbrauch von Bürogeräten, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten gibt es Fortschritte. Er konnte gegenüber 2008 um ein Prozent auf 3,2 % leicht gesenkt werden.

Die Studie zeigt, dass die Haushalte auf moderne Geräte umstellen. Im Vergleich zu 2008 zeigen die aktuellen Zahlen z. B. eine eindeutige Bewusstseinssteigerung bei der Energieeffizienz der Kühlschränke, jedoch gibt es auch weiterhin großes Verbesserungspotenzial. Das Gleiche gilt für Waschmaschinen. Hier können KonsumentInnen speziell bei der Auswahl der Dimension sparsamer werden. Denn bereits 46 % der jüngeren Geräte haben ein Fas­sungs­vermögen von 6 kg und mehr, während nur 15 % der Geräte der mittleren bzw. ältesten Altersklasse in diese Größenklasse fallen. Dafür nahm der Anteil an Waschmaschinen mit Energieeffizienzklasse A von 2008 auf 2012 um 10 % zu.

Warmwasserbereitung zunehmend solar
Auch im Bereich der teilsolaren Warmwasserbereitung in den Haushalten weist die Studie mit einer Nutzung von bereits 13 % Erfolge aus. Darüber hinaus erhitzen 2 % das Wasser teilsolar, aber bei Bedarf elektrisch und ebenfalls 2 % der Haushalte zu 100 % solar­thermisch. 4 % nutzen Wärme-pumpen. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2008, während sich gleichzeitig der Anteil der Elektroboiler mit aktuell 19 % stark reduziert hat. 36 % der Haushalte gaben an, einen Gasanschluss zu nutzen, wobei der Gasverbrauch zwischen 2008 und 2012 relativ konstant geblieben ist.

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