Das Branchennetzwerk CleanEnergy Project hat gemeinsam mit der Standardisierungsorganisation IEEE eine Umfrage zum Energiemanagement in Auftrag gegeben.
Anlass zu der Umfrage waren unter anderem die Stromausfälle in München Ende des letzten Jahres und die Frage, ob wir mit solchen Blackouts auch in Zentraleuropa in Zukunft häufiger rechnen müssen. 96 % der über 800 Umfrageteilnehmer sehen eine Notwendigkeit für Energiemanagementsysteme, die die Nachfrage und das Angebot von Energie intelligenter steuern und so die vorhandene Energiekapazität besser nutzen. Hindernisse bei der Umsetzung solcher Lösungen sehen die Befragten vor allem in fehlenden politischen Maßnahmen, mangelnder Förderung und finanzieller Anreize sowie fehlender grenzübergreifender Industriestandards. »Die Energieversorgung und auch die Energiepreise sind stets von Energieangebot und -nachfrage abhängig. Probleme mit der Versorgung gibt es vor allem in den Spitzenbedarfszeiten«, weiß Sam Sciacca, IEEE Standards Association. »Eine intelligente Steuerung, die Angebot und Nachfrage zeitlich geschickt ausgleicht, wird daher aktuell in vielen Ländern unter Schlagworten wie Demand Response, Demand Management oder Demand Site Management als Lösungsansatz diskutiert.«
Bei der Frage »Denken Sie, dass Industrieunternehmen bereit sind, auf einen flexibleren Energieverbrauch umzusteigen?«, waren die Teilnehmer geteilter Meinung. 42 % halten dies für unwahrscheinlich, da sie befürchten, Aufwand und Kosten für Prozessänderungen könnten die Industrie von einem Umstieg abhalten. 58 % hingegen denken, Industrieunternehmen seien zu einer Umstellung bereit, sofern es dafür einen wirtschaftlichen Anreiz gibt.