Sonntag, Februar 23, 2025

Umweltfreundliche Technologien bieten Startup-Unternehmen neue Marktchancen. Das spanisch-österreichische Unternehmen Marschalek Solar etwa verwandelt Strom aus Photovoltaik in ­Renditen für Anleger.

Erneuerbare Energie ist das Thema der Zukunft. Ob Biomasse, Wind, Geothermie oder Photovoltaik – die neuen Technologien stehen im Wettstreit um eine umweltfreundliche, emissionsarme Zukunft, die auf Energie nicht verzichten kann, aber mit den Ressourcen schonend umgehen muss.
Dabei muss es bei der Geschäftsidee gar nicht darum gehen, eine neue Technologie zu entwickeln. Oft können innovative Technologien innovative Unternehmer zu neuartigen Geschäftsmodellen inspirieren. Wie das österreichisch-spanische Unternehmen Marschalek Solar. 2006 entstand die Idee, Investoren, die sich nicht mit Dingen wie Mietrechtsgesetz oder mit lästigen Mietern herumschlagen wollten, die Möglichkeit zu geben, ihr Geld dennoch in ethisch einwandfreie Produkte anlegen zu können. So begann der Immobilienfachmann Friedrich Bauer mit der Entwicklung von Projekten im Bereich Photovoltaik in Spanien, einem Eldorado, was die Förderungen für Solarstrom betrifft. Es gilt ein gesetzlich festgesetzter Einspeisetarif für Photovoltaikstrom, der bei bestehenden Anlagen 47 Cent pro Kilowattstunde auf 25 Jahre ausmacht. Die Ener­gieversorgungsunternehmen sind zur Abnahme des Stroms verpflichtet.

>> Sonne statt Wertpapier <<
Ausgehend von der Überlegung, dass der Stromverkauf unabhängig von Wertpapiermärkten und Konjunkturzyklen ist und stabile Cashflows bringt, gründete Bauer gemeinsam mit seiner Frau Catalina Fiol-Roig im Jahr 2007 die Marschalek Solar SL mit Sitz in Mallorca und Wien. Die beiden schlossen Kooperationen mit spanischen Solarparkerrichtern. Die Beteiligung an der ersten Photovoltaikanlage in Valle del Hito mussten die beiden noch vorfinanzieren, ehe sie in Österreich Anleger fanden, die bereit waren, sich als Teil einer Personengesellschaft an einem Stück Photovoltaikpark zu beteiligen. Eine persönliche Haftung der Anleger sei dabei ausgeschlossen, weil die Personengesellschaft selbst keine Fremdfinanzierung aufnimmt, wie Bauer versichert. Mehrfachbesteuerungen sind aufgrund der Struktur als Personengesellschaft ebenfalls ausgeschlossen. Das Unternehmen prüft, evaluiert und überwacht die Anlagen und wickelt die gesamte Transaktion ab. Geschäftsführung, Buchhaltung, Abrechnung und Behördenwege vor Ort werden von Marschalek erledigt. Die Tilgung der für das Investment notwendigen Fremdfinanzierung erfolgt über Pauschalraten aus dem Stromproduktionserlös, den Rohertrag nach Abzug von Tilgung und sonstigen Kosten erhält der Investor als Rendite. Die Prognose dafür liegt, bei einem Investment auf 23 Jahre, bei 10,41 %.

>> Solarfonds <<
An einem zweiten Solarpark in Pierrez mit einer Gesamtleistung von 1,1 MW ist Marschalek mit 400 kW beteiligt, 300 kW fanden bisher Anleger. Geplant ist darüber hinaus die Beteiligung an einer Photovoltaikanlage in Badajoz, die mit 1,4 MW installierter Leistung in Betrieb gegangen ist. 2010 soll der gesamte Solarpark im Besitz von Marschalek-Solar-Anlegern sein, hofft Bauer.
Seit September des Vorjahres ist der nächste Schritt getan: In Deutschland hat das Unternehmen seinen ersten Solarfonds aufgelegt. Sieben Millionen Euro soll damit aufgebracht werden. Der Valorsol Solarfonds I verspricht schon Anlegern ab 5.000 Euro Investition eine jährliche Rendite von 9,82%. Investiert werden soll das Geld in zwei Solarparks mit je 2 MW Leistung in Andalusien, die Marschalek Solar als Bauträger selbst entwickeln und errichten will.

Info: www.marschaleksolar.com

 

 

28.01.2010

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