Die extremen Schwankungen von Angebot und Nachfrage auf den Strommärkten sorgen zusehends für Verunsicherung. Die österreichische Energiebranche plädiert nun für Vorsorgemaßnahmen.
Die dynamische Entwicklung auf den internationalen Großhandelsmärkten erhöhe die Anforderungen an Unternehmensliquidität und regulatorische Stabilität für den kommenden Winter, heißt es. „Ziel aller politischen und regulatorischen Bemühungen muss es sein, jetzt die richtigen Vorsorgemaßnahmen zu setzen“, appelliert Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung von Österreichs E-Wirtschaft.
„Auch wenn aktuell keine Liquiditätsengpässe bei weiteren Unternehmen bekannt sind, wäre es vorteilhaft, Vorsorge für weitere Preisausschläge auf den Märkten zu treffen. Deutschland hat bereits ein entsprechendes Modell implementiert“, so Strugl weiter. Das Problem: Kauft oder verkauft ein Unternehmen an den Börsen langfristig Strom, muss es dafür bei einer Clearingstelle Sicherheiten leisten, sogenannte Marginings. Diese finanziellen Sicherheiten sollen eigentlich Kreditrisiken abdecken. Aktuell aber steigen sie aufgrund der Preisschwankungen in enorme Höhen und erfordern von den Unternehmen zusätzliche Liquidität.
Unterstützung der Initiative für zeitlich befristeten Eingriff in den europäischen Strommarkt
Michael Strugl begrüßt die Initiative der Bundesregierung, auf europäischer Ebene für ein zeitlich befristetes Eingreifen in das europäische Strommarkt-Modell einzutreten: „Es darf nicht sein, dass ein Marktmodell wirtschaftlich grundsolide Unternehmen in Schwierigkeiten bringt. Damit bringt es die Wirtschaft in Schwierigkeiten und die Menschen in diesem Land.“ Bei Energieunternehmen müsse unbedingt die Versorgungssicherheit gewährleistet werden.