Donnerstag, Februar 06, 2025
Energiewende braucht Investitionen in sichere Energieversorgung

Die Gasbranche begrüßt die Einstufung von Gas als nachhaltigen Energieträger in der EU-Taxonomie-Verordnung.

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr kam es in Europa zum größten Frequenzabsturz in den europäischen Stromnetzen seit 2006. Durch den massiven Einsatz vieler verfügbarer Kraftwerke, vor allem aber der Gaskraftwerke, konnte ein europaweiter Stromausfall verhindert werden.

„Damit die Energiewende nun Wirklichkeit werden kann, muss die sichere Energieversorgung und das Verhindern von Blackouts im Mittelpunkt unserer Anstrengungen stehen“, sagt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW), „dafür sind in Europa und damit auch in Österreich Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke und Infrastruktur notwendig“. Vor diesem Hintergrund begrüße der Fachverband Gas Wärme die Vorschläge der EU-Kommission ausdrücklich, Gas unter bestimmten Voraussetzungen als nachhaltigen Energieträger einzustufen.


Bekenntnis zu Transformation

In der Übergangsphase bis zum vollständigen Einsatz von Grünen Gasen wie Wasserstoff oder Biomethan, müsse die Gasinfrastruktur so umgerüstet werden, dass sie künftig auch mit Wasserstoff betrieben werden kann – für die gesicherte, regelbare Energie. Zu dieser Transformation bekennt sich die Gasbranche. Das bedeutet aber auch, dass Gaskraftwerke, -leitungen sowie Gasspeicheranlagen mittel- und langfristig mit Biomethan und mit Wasserstoff klimaneutral betrieben werden. Schon bei der Planung ist darauf zu achten, dass neue und bestehende Anlagen zukünftig auch mit Wasserstoff als Energiequelle genützt werden können.


Gas und Fernwärme für Versorgungssicherheit

Bis ausreichende Mengen an Grünen Gasen und Wasserstoff zur Verfügung stehen, muss fossiles Gas als Brückentechnologie unter klar definierten Bedingungen verfügbar bleiben. „Gleichzeitig muss die künftige Energieversorgung auch in Einklang mit einem wettbewerbsfähigen, versorgungssicheren und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensstandort gebracht werden“, fordert der FGW-Geschäftsführer.


Übergangsphase nutzen

Die in Österreich bestehende, wertvolle Gasinfrastruktur muss für die Energiezukunft erhalten werden. Sie nimmt zwar schon jetzt erneuerbare Gase, wie Biomethan und Wasserstoff auf, muss aber insofern zukunftsfit gemacht werden, als darin künftig Wasserstoff in noch höherer Konzentration transportiert werden soll. Zur optimalen, zukünftigen Nutzung der vorhandenen Netze und Speicher gibt es bereits konkrete Projekte, die die Gaswirtschaft zügig vorantreiben will.


Fördermaßnahmen für Grünes Gas und Wasserstoff nötig

Nun müssten konkrete Maßnahmen folgen, um den Markthochlauf von Grünen Gasen wie Wasserstoff und Biomethan zu forcieren, um die strengen Grenzwerte für neue Kraftwerke überhaupt erreichen zu können. Die Taxonomie muss auch in Österreich Investitionen in diese Technologien unterstützen. Das Prinzip der Technologieoffenheit müsse dabei im Vordergrund stehen – und das nicht nur auf EU-Ebene, sondern auch auf den jeweiligen nationalen Ebenen. „In Österreich ist der Gesetzgeber aufgerufen Rahmenbedingungen für Investitionen vorzulegen – und zwar im Rahmen der Wasserstoffstrategie und des Grün-Gas-Gesetzes“, sagt Mock abschließend.


Lösung Gas?

Gas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) aus erneuerbaren Stromquellen und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen.

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