Um die Energiewende ist in aller Munde – und ohne erhebliche Steigerung der Energieeffizienz wird sie nicht vorankommen. Um dies zu erreichen, werden die Instrumente der Energieeffizienzdienstleistungen (EEDL) als wichtiger Beitrag gesehen. Zur Stärkung des Vertrauens der Kunden in EEDL, stehen nun EU-weit Spielregeln für hochwertige EEDL zur Verfügung. Die Qualitätsleitfäden richten sich an Objektbetreiber, Banken aber auch Dienstleister, die Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen, und sollen dazu beitragen, dass die Erwartungen und Möglichkeiten von Energieeffizienzdienstleitungen in der Praxis auch erfüllt werden.
Energieeffizienzdienstleistungen: Bei Contracting-Projekten garantieren Dienstleister Energieeinsparungen und finanzieren sich meist aus den in den Folgejahren eingesparten Kosten selbst. Durch die Garantie hat der Auftraggeber die Gewissheit, dass das Ziel der Energieeinsparung in der Praxis auch erreicht wird, da es ansonsten – vertraglich vereinbart – zu einer Reduktion des Entgelts für das Contracting-Unternehmen kommt.
Da es primär um Energieeffizienzmaßnahmen geht, ist es dem Energiedienstleister mit seinem Expertenwissen überlassen, welche konkreten Maßnahmen er umsetzt. Für den Auftraggeber ist es daher oft schwierig, die Qualität eines Angebots zu beurteilen und gute Dienstleistungen von weniger guten zu unterscheiden. Innerhalb der EU werden die Möglichkeiten der Energieeffizienzdienstleistungen als derart relevant angesehen, dass ein eigener Punkt der Energieeffizienzrichtlinie auf ihre Förderung und Marktverbreitung abzielt. Dabei werden die Mitgliedsstaaten nicht nur aufgefordert, verstärkt Energieeffizienzdienstleitungen im öffentlichen Bereich einzusetzen, sondern auch Orientierungshilfen für potentielle EEDL-Kunden bereitzustellen, um Hemmnisse gegen dieses Instrument abzubauen.
Dieser Aufforderung ist ein Expertenteam unter der Leitung des Wiener Beratungs- und Forschungsunternehmens e7 (Link) angegangen. Im Rahmen des von der Europäischen Union durch das Innovationsprogramm Horizon 2020 finanzierten Projekts „QualitEE“ wurden auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitgliedsländer abgestimmte Qualitätsleitfäden erstellt, die dabei helfen Contracting und andere Energiedienstleistungen noch leichter und auch rascher umzusetzen.
Mit Hilfe des Leitfadens für technische Qualitätskriterien sollen auch nicht so erfahrene Auftraggeber in die Lage versetzt werden Schritt für Schritt zu überprüfen, welche Kriterien wie eingehalten werden sollen. Österreich ist diesbezüglich EU-weit ein Vorbild: Wenn nämlich die definierten Qualitätskriterien von einem Energieeffizienzdienstleister eingehalten werden, kann man das Projekt mit dem DECA-Qualitätssiegel kennzeichnen lassen. Diese Form der Qualitätssicherung, die bereits seit 2017 besteht, stärkt das Vertrauen von Kunden in die Anwendung von EEDL.
Energieeffizienz-Expertin Susanne Kuchar bei e7 hofft, dass die Qualitätsleitfäden einen wichtigen Impuls geben, sich mit den konkreten Anwendungsmöglichkeiten von Energieeffizienzdienstleistungen auseinanderzusetzen. "Durch innovative Energieeffizienzmaßnahmen können EEDL-Kunden sowohl ihre Budgets wirksam entlasten als auch zu einem aktiven Teil der Energiewende werden", so Kuchar.