Die ÖGUT vergab im November zum 32. Mal ihren Umweltpreis an Einzelpersonen und Institutionen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren – in Forschung wie im Alltag.
Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten.« So beginnen alle Asterix-Abenteuer. Diese Beschreibung kann auch auf den Klimawandel und die Energiekrise umgelegt werden. Es gibt Einzelpersonen und Organisationen, die dem Ressourcenverbrauch, der Schädigung der Ökosysteme und der Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen Widerstand leisten. »Diese Initiativen wollen wir vor den Vorhang holen, vorantreiben, dass sie von der Ausnahme zur Regel werden«, eröffnete ÖGUT-Geschäftsführerin Monika Auer den Abend im Kuppelsal der TU Wien.
In fünf Kategorien wurde der Umweltpreis 2018 Ende November verliehen: Nachhaltige Kommune, Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement, Stadt der Zukunft, »World without waste« sowie Frauen in der Umwelttechnik. Die Vergabe von zwei Sonderpreisen ergänzte den Galaabend. »Nachhaltigkeit zu leben ist besonders wichtig«, ergänzt René Alfons Haiden, Präsident der ÖGUT. Es brauche eine gute Partnerschaft zwischen Ökonomie und Ökologie. 74 Projekte und Persönlichkeiten wurden für den Umweltpreis eingereicht.
Vorbildliche Frauen
Gut ausgebildete Frauen im Bereich der Umweltforschung werden in der Öffentlichkeit leider kaum wahrgenommen. Daher wollte ÖGUT Frauen, die auf bedeutende Forschungs- und Entwicklungsleistungen beziehungsweise erfolgreiche Karrieren im männerdominierten Umfeld verweisen können, besonders hervorheben. Nominiert war unter anderen Anja Ebenschweiger, die mit ihrer Tätigkeit in der Produktentwicklung bei Lafarge Zementwerke einen wesentlichen Beitrag zu Markteinführung innovativer Technologien leistet. Derzeit ist sie für die Markteinführung von Airium, einem innovativen Dämmstoff auf Zementbasis, verantwortlich.Nominiert war auch Christine Lins, die auf globaler Ebene der Energiewende Widerstand leistet. 2017 gründete sie das Globale Frauennetzwerk für die Energiewende, das Frauen aus 36 Ländern im Energiebereich durch interdisziplinäre Vernetzung, Ausbildung, Coaching und Mentoring unterstützt.
Einen beeindruckenden Karriereweg weist die Siegerin der Kategorie Frauen in der Umwelttechnik auf. Nach einem Chemie-Ingenieur-Studium und Master-Aufbaustudiengang Umweltschutz startete Bernadette Mauthner bei Alstom Power Systems als Prozessingenieurin für Großkraftwerke im Bereich Wärmetechnik. Danach war sie bei Siemens für die Entwicklung und Auslegung von Energierückgewinnungssystemen zuständig. Seit fünf Jahren leitet sie zukunftsorientiert Biogas Bruck/Leitha. Der Fokus liegt auf Forschung, mit den Projekten Virtuelles Biogas, PTLiquid und OxiSulf.
Mit »Bio(Flex)Net« soll Bruck/Leitha als erste Biogasanlage Österreichs Regelenergie und damit bedarfsorientiert Strom produzieren können. »Das Projekt ist abgeschlossen. Technisch ist es möglich, es braucht allerdings Unterstützung und Förderung, um ökonomisch zu überleben«, berichtet Mauthner. Über die Auszeichnung freut sie sich sehr. »Lob ist wichtig, besonders wenn es von außenstehender Seite kommt.«
Sieger des ÖGUT Umweltpreises 2018
Nachhaltige Kommune: Gleisdorf, Projekt »Räumliche Energieplanung«
Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement: Trofaiach, Projekt Revitalisierung der Innenstadt
Stadt der Zukunft: Asfinag/voestalpine Krems Finaltechnik, Projekt »Sanierung von Übergangskonstruktionen bei Fahrzeugrückhaltesystemen auf Österreichs Autobahnen & Schnellstraßen«
World without waste: Reprotex, Projekt: Mobile Abwasseraufbereitungsanlage
Sonderpreis »Businessart«: Michaela Leonhardt, APG
Sonderpreis »Lebensart«: MA20, Projekt »Energieberatung für armutsgefährdete Haushalte«