Mittwoch, Juli 03, 2024
Einsatz für mehr Effizienz
Foto: Siemens

Die Digitalisierung beeinflusst unsere Wirtschaft und Gesellschaft, ökologisch ebenso wie ökonomisch. Ein Business-Treff von Siemens wurde dieser Vielschichtigkeit gerecht.

Eine Podiumsdiskussion stand am Beginn eines launigen Abends am 18. Oktober in der Ottakringer Brauerei in Wien. Am runden Tisch trafen sich Sabine Erlinghagen, Leiterin der Business Line Digital Building in Zug, Schweiz, Professor Wilhelm Reismann von der TU Wien, Ines Weigel, Forscherin bei Aspern Smart City Research, und Alexander Schäfer, Geschäftsführer Business & Service Center, Wirtschaftsagentur. Außer Frage stand, dass Gebäude einen aktiven Bestandteil des menschlichen Lebens bilden und nicht als passive vier Wände gesehen werden dürfen. Die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer an das Gebäude mit diesem in Gleichklang zu bringen, erfüllt das Building Information Model, BIM. Das dreidimensionale Tool sorgt auch für energieeffizientes Verhalten, etwa bei Lüftung, Beleuchtung und aufeinander abgestimmter Systemabfolge.

Zwei Vorzeigeprojekte für Gebäude der Zukunft: Das Bürogebäude Energybase in Wien Floridsdorf arbeitet im Passivhausstandard, unter anderem mit einer gefalteten Fassade als Solargenerator und Sonnenschutz, Solar Cooling und höchster Luftqualität durch Pflanzenpuffer. Das zweite Beispiel: das Technologiezentrum in der Seestadt Aspern.

Gebäude müssen mit moderner Kompetenz und den nötigen Schnittstellen ausgestattet werden, um künftige Technologien einfach anpassen zu können, war eine Kernbotschaft von Siemens Building Technologies.

Blick über Themen

Verschiedene Themeninseln ergänzten die Diskussion bei dem Business-Treff. Die Insel von Siemens-Experte Kevin Bauer stand unter dem Motto Verbesserung der Gebäudeperformance.

Büros nicht nur effizient hinsichtlich Verbrauch, sondern auch in Bezug auf Energie für die Mitarbeiter auszustatten, etwa durch mobile Smart-Thermostate, fordert seine Kollegin Veronika Cottlehuber.

Die Auslastung von Büros und Sitzungsräumen zu messen, zu optimieren und transparent zu gestalten war ein Anliegen aus dem Facility Management.

Die Themeninsel von Heinz Mihatsch, ebenfalls Siemens BT, stand im Zeichen der Gebäude-Energieeffizienz, Stichworte: Energiespar-Contracting, also Investitionen in die Optimierung technischer Anlagen für Energieeinsparung, Energiemanagement, Eingliederung des Energieeffizienzgedankens in die Unternehmensorganisation und Energieberatung.

Schwerpunkt Aspern

Drei Gebäude sind in Aspern Teil eines Living-Labs: eine Schule, ein Wohnhaus und ein Studentenheim. »Den Netzbetreibern ist klar, dass in intelligente Systeme investiert werden muss. Sie helfen, den teuren Leitungsausbau, der durch den Wandel im Energiesystem notwendig wäre, abzufedern«, sagt ASCR-Forscherin Ines Weigl. »Wir testen unterschiedliche thermische Speicher, darunter Sole-Speicher im Gebäudebereich und auch Batteriespeicher für Strom. Die größte Herausforderung bei Batteriespeichern sind derzeit noch begrenzte Kapazitäten durch Leistungsverluste mit steigender Zahl der Ladezyklen.« Nach rund zwei Jahren Einsatz würden die Batteriespeicher Leis­tungsverminderungen zeigen.

Thermisch wird bei Gebäuden unter Einsatz von Wärmepumpen und Sole-Speichern bereits eine Autarkie erreicht. Und auch im Wohngebäude und Studentenheim, mit einer großen PV-Anlage am Dach, wird unterm Strich so viel Strom erzeugt, um den gesamten Jahresverbrauch zu decken. Batteriespeicher ermöglichen diese Bilanz in der Praxis. Sie dienen als Puffer für überschüssige Energie und für die Abgabe an sonnenschwachen Tagen und Tageszeiten. Durch die besondere Anordnung der Panele übertrifft die Fläche der PV-Anlage die eigentliche Dachfläche. Nicht alle PV-Module sind im perfekten Neigungswinkel aufgestellt, die Lösung insgesamt bietet dadurch aber eine höhere Erzeugungsleistung.

Bestandteile der Siemens-Arbeit im Asperner Smart-City-Projekt sind sowohl Netzkomponenten wie ein smarter Ortsnetztrafo als auch ein Management-System, um zu monitoren und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. »Eine Automatisierung der Netzsteuerung wird es aber nicht geben«, relativiert Harald Loos, Leiter des Siemens-Bereichs Corporate Technology, einer Forschungs- und Entwicklungseinheit. »Der Mensch trägt weiterhin die Verantwortung und muss selbst entscheiden können, wie in kritischen Situationen richtig reagiert werden soll.«

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