Die Energieregulierungsbehörde E-Control will die bestehende Struktur bei den Netzkosten modernisieren.
Die Stromnetzentgeltstruktur soll nun geändert werden, da sich Stromerzeugungs- und Verbrauchsstrukturen laufend ändern. Haushalte nutzen etwa verstärkt Wärmepumpen und erzeugen selbst Strom durch Photovoltaikanlagen. Damit werden die Netze zunehmend durch die Leistungskomponente und weniger von der Arbeitskomponente belastet. Zudem bringt die Digitalisierung von Netzen und Stromzählern verbesserte Abrechnungsmöglichkeiten mit sich.
»Das derzeitige System der Netzentgelte bildet diese Herausforderungen nicht ab«, erklärt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand E-Control. Der Regulator hat seit Anfang 2016 einen Vorschlag für das neue System mit Netzbetreibern, Stromerzeugern und Sozialpartnern diskutiert und ein Positionspapier vorgelegt. Anfang 2019 soll das neue Stromnetzentgeltsystem in Kraft sein, damit in Netzgebieten mit weitgehend fertiggestellter Smart-Meter-Ausrollung neue Kundenangebote möglich werden.
Mit einem neuen Modell der Leistungsverrechnung würde sich die Höhe der Netzkosten vorrangig nach der tatsächlichen Nutzung des Stromnetzes durch den Stromkunden richten. Dieses System wäre deutlich treffsicherer als das bisherige Pauschalverrechnungen, in denen alle Haushaltskunden die gleichen fixen Beträge zu entrichten haben, heißt es. Die E-Control geht davon aus, dass sich – entgegen Befürchtungen der Arbeiterkammer – für Standardhaushalte durch die Umstellung kaum etwas an der Höhe der Stromrechnung ändert. Auf die Gesamtkosten habe die neue Netzentgeltstruktur keine Auswirkungen, die Summe soll unverändert bleiben.