Paukenschlag in der Automatisierungsbranche: ABB übernimmt den österreichischen Industriespezialisten B&R.
Im April hat ABB die Übernahme des Automatisierungsherstellers B&R mit Sitz im oberösterreichischen Eggelsberg angekündigt. Damit ergänzt der 35 Milliarden Euro Umsatz schwere Konzern seine Produktpalette um einen weiteren Bereich. »Wir halten mit unseren Technologieangeboten für Energieversorgungsunternehmen, für die Industrie und den Transport- und Infrastrukturbereich eine einzigartige Balance rund um die Welt«, betont ABB-CEO Ulrich Spiesshofer in Wien. Dabei werde das Thema Automation in der Industrie immer wichtiger. »Wir sind sehr stark in Prozessindustrie, bei Robotics, in der Elektrifizierung und Digitalisierung – aber die Optimierung und Automatisierung von Maschinen und Fabriken bildet eine historische Lücke bei ABB«, beschreibt der Manager.
B&R wurde 1979 von Erwin Bernecker und Josef Rainer gegründet und ist im Besitz der beiden Gründer. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 560 Mio. Euro. »B&R ist eine Perle in diesem wachsenden Markt der Maschinen- und Fabrikautomation«, wünscht sich Spiesshofer nun eine »freundliche Kombination, die auf Wachstum ausgerichtet ist.« B&R-Geschäftsführer Hans Wimmer wird Leiter der ABB-Division Industrieautomation. Eggelsberg soll das globale Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation bei ABB werden. Die Marke B&R bleibt erhalten. Der Akquisition ging jahreslanges gegenseitiges Abtasten voran. »Wir hatten das Gefühl, von den B&R-Eigentümern genauso streng geprüft zu werden.«