Mit 1. Juni 2017 übernimmt die AGGM Austrian Gas Grid Management AG (AGGM) die Funktion des Marktgebietsmanagers. Die E-Control erwartet dadurch Verbesserungen bei der Infrastrukturplanung in Österreich.
Der Verteilergebietsmanager AGGM ist von den Fernleitungsnetzbetreibern Gas Connect und Trans-Austria Gasleitung als Marktgebietsmanager benannt und von E-Control Ende März in dieser Funktion bestätigt worden. Um für die Marktteilnehmer eine nahtlose Fortführung der operativen Aufgaben sicherzustellen, wird sich AGGM in Zukunft des Dispatchings der Gas Connect bedienen.
Dem Verteilergebietsmanager kommen zentrale Aufgaben im Bereich der Versorgungssicherheit, insbesondere für das Netzzugangs- und Kapazitätsmanagement, der Gasflusssteuerung und Optimierung von Ausgleichsenergie sowie der Netzplanung im Verteilernetz zu. Diese Detailaufgaben für das Verteilergebiet werden nun um umfassende Kompetenzen einer Gesamtschau über das österreichische Marktgebiet und die internationale Lage ergänzt. Durch die Vereinigung dieser beiden gesetzlichen Funktionen in der AGGM und unter gleichzeitiger Bündelung und Integration von teils artverwandten Aufgaben, wie der koordinierten Netzentwicklungsplanung auf Fernleitungsebene und der Langfristigen Planung im Verteilergebiet, Systemsimulationen und Registrierungsprozessen werden für die Marktteilnehmer wesentliche Vereinfachungen und Kosteneinsparungen erzielt, die an den Markt weitergeben werden. In dieser Konstellation wird ein wesentlicher Beitrag zur Optimierung des österreichischen Gasmarktmodells geleistet.
„Die AGGM ist aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit als Verteilergebietsmanager, für die Übernahme und Durchführung der Tätigkeiten des VGM und des MGM bestens geeignet und vorbereitet. Wir sehen die AGGM durch die Übertragung der Funktion des Marktgebietsmanagers inhaltlich aufgewertet“ so AGGM Vorstand Edwin Kaufmann. Die Positionierung der AGGM als gaswirtschaftliches und breit aufgestelltes Kompetenzzentrum wird durch diesen Schritt nachhaltig gestärkt.
„Wir werden weiterhin als konstruktiver Partner für das gaswirtschaftliche Regulierungsmanagement zur Verfügung stehen“ so AGGM Vorstand Karl Denk. Die AGGM steht auch in Zukunft als konstruktiver Partner für Dialog und Zusammenarbeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der österreichischen Gasbranche zur Verfügung.
Vereinigung vereinfacht Marktmodell
Bislang wurden die Aufgaben des Verteilergebietsmanagers von der AGGM und die Aufgaben des Marktgebietsmanagers von der Gas Connect Austria getrennt wahrgenommen. „Die Vereinigung vereinfacht das Marktmodell zum Nutzen der Marktteilnehmer und der Erdgaskunden“, betont E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch, der sich durch die Zusammenführung der Aufgaben und die damit verbundene intensivere und einfachere Koordinierung, wesentliche Verbesserungen bei der Infrastrukturplanung erwartet.
Durch die Zusammenführung bündeln sich gleiche Aufgaben wie etwa die koordinierte Netzentwicklungsplanung im Marktgebiet und die langfristige Planung im Verteilgebiet. Allen Marktteilnehmern soll ein One-stop-shop zur Verfügung stehen. Das schafft nicht nur langfristige Synergien, sondern spart auch unmittelbar Geld, das an die Kunden weitergegeben wird und das Produkt Erdgas somit attraktiver macht. Für Harald Stindl, Geschäftsführer bei Gas Connect Austria, ist dies ein "nächster Schritt, diesen wichtigen Teil des österreichischen Gasmarkts für die Kunden und Konsumenten weiter zu optimieren."