Dienstag, Juli 02, 2024

Monatliche Veröffentlichung des Österreichischen Gaspreisindex wird wieder aufgenommen: ÖGPI erreicht im Mai 2016 48,9 Punkte (Basis 2011 = 100).

Aufgrund der stark veränderten Marktverhältnisse wurde der ÖGPI im Juni 2015 vorläufig eingestellt und auf eine neue konzeptuelle Basis gestellt. Der neue ÖGPI ist mit dem Basisjahr 2011 = 100 indexiert. Laut der neuen Berechnungsmethodik der Österreichischen Energieagentur setzt der ÖGPI seinen rückläufigen Trend weiter fort und sinkt von 88,5 Punkten im Juni 2015 auf 71,2 Punkte im Dezember 2015. Im Jahresvergleich 2015 gibt der ÖGPI im Vergleich zu 2014 um 11,1 % nach.

Auch über die ersten vier Monate des Jahres 2016 zeigt der ÖGPI eine stark rückläufige Entwicklung und geht um 30,2 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2015 zurück. Im Mai 2016 wird der der ÖGPI bei 48,9 Indexpunkten liegen, im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang von 2,8 % bzw. von 40,7 % zum Mai 2015.

Hintergrund
Der Österreichische Gaspreisindex ÖGPI, den die Österreichische Energieagentur erstmals im März 2010 veröffentlichte, orientierte sich damals an der Preisentwicklung von Gasöl und Heizöl. Die sachliche Grundlage dafür war in den Erdgasimportverträgen gegeben, die eine Preisbindung an die Entwicklung von Erdölprodukten für den Wärmemarkt vorsahen: dies sind im Wesentlichen Gasöl (in Österreich als Heizöl Extra Leicht bekannt) sowie Heizöl Leicht bzw. Schwer. Auf Grund der Datenverfügbarkeit gibt es einen Nachlauf dieser Daten von drei bis sechs Monaten, in denen diese Informationen in die Preisgleitformeln einfließen.

In Folge der Liberalisierung der Erdgasmärkte und der Schaffung von Erdgasbörsen und Handelsplattformen kam es in den letzten Jahren sukzessive zu einer Verschiebung der beschafften Erdgasmengen mit Ölpreisbindung hin zu Erdgaskäufen auf Basis von Börsepreisen. Daher war auch die Methodik des ÖGPI entsprechend anzupassen.
Methodik

Ölpreisgebundene Erdgasmengen werden im beschränkten Umfang auch weiterhin einen Einfluss auf den ÖGPI haben. Die bisherige Vorgangsweise zur Nachbildung der Ölpreisbindung wird daher grundsätzlich beibehalten. Die Monatswerte für das Referenzprodukt Heizöl Schwer, Rotterdam, FOB, 1% Schwefelgehalt werden vom französischen National Institute of Statistics and Economic Studies publiziert.

Um nunmehr auch die Bedeutung der börsegebundenen Gaslieferungen abzubilden, wird als weitere erklärende Variable der Erdgasgroßhandelspreis herangezogen: konkret
erfolgt dies im Wege der Notierungen der Erdgas-Futures an der Central European Gas Hub AG mit Sitz in Wien. Mit Hilfe der Regressionsanalyse wurde eine Gleichung ermittelt, auf deren Basis aus den genannten Preisvariablen für Heizöl Schwer und Erdgas der ÖGPI monatlich berechnet wird.

Wie beim Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) kann auch mit dem ÖGPI keine Aussage über die tatsächlichen Endkundenpreise getroffen werden. Der ÖGPI bildet nur den reinen Energiepreis ab, die Gasrechnung setzt sich aber aus dem Energiepreis, den Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben zusammen.

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