Begrünte Fassaden können Energie sparen und das lokale Klima in der Stadt deutlich verbessern. An der TU Wien werden unterschiedliche Fassadenbegrünungsstrategien erprobt, gemessen und simuliert.
Die Bauingenieurin Azra Korjenic führt seit Jahren Messungen an Gebäuden mit begrünten Fassaden durch. Sie ist überzeugt, dass sich Pflanzenbewuchs auf der Fassade langfristig durchsetzen wird. »Dass Fassadenbegrünung zu Verbesserungen führt, steht mittlerweile außer Zweifel«, erklärt sie. Pflanzen haben eine regulierende Wirkung auf das Mikroklima: Im Sommer werden Innenräume und Höfe durch Fassadenbegrünung deutlich kühler, weil die Pflanzen die Konstruktion vor zu starker Erwärmung schützen und außerdem durch die Verdunstung von Wasser zur Kühlung beitragen.
Im Winter schützen sie das Haus vor dem Auskühlen, außerdem filtern sie Feinstaub, verbessern die Luftqualität und schützen vor Lärm. Aktuell werden einige verschiedene Konzepte getestet. Das Einfachste ist, Kletterpflanzen an der Fassade wachsen zu lassen, doch es gibt auch deutlich wirkungsvollere Techniken. Man kann vor der Fassade eine zweite Fassade aus Pflanzentrögen errichten, man kann feste Fasermatten mit integriertem Substrat und Befeuchtungsanlage vor die Fassade hängen und vieles mehr. »Eine Kosten-Nutzen-Rechnung verschiedener Systeme wird gerade gemacht«, sagt Korjenic.