Mit Beginn der Ferien startet an vielen heimischen Schulen der Hochbetrieb. Auch der Großteil der Maßnahmen zur Instandhaltung wird im Sommer erledigt.
Anfang Juli haben die Glocken den Ferienbeginn an Österreichs Schulen eingeläutet. Still wird es trotzdem nicht in den Bildungsstätten. Denn während sich Lehrer und Schüler nach und nach in die Ferien verabschieden, startet an vielen höheren Schulen der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Bautätigkeit. Vor allem lärm- und staubintensive Arbeiten müssen in den heißen Monaten erledigt werden. Das hat einen ganz profanen Grund. Die Motoren der schweren Geräte würden nämlich jede Schulstunde zur akustischen Herausforderung werden lassen. Andererseits bedeuteten zwischen Bohrhammer, Muldenkipper und Betonsäge herumlaufende Kinder nicht nur ein enormes Sicherheitsrisiko, sondern verlängerten aufgrund der aufwendigen Logistik auch den Bauablauf. »Um die Belastung für Lehrer und Schüler während der Schulzeit so gering wie möglich zu halten, werden die aufwendigsten Arbeiten während des Sommers erledigt«, sagt BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner. Aber nicht nur die Großbaustellen laufen im Sommer auf Hochbetrieb, sondern auch die aufgrund des vergangenen Schuljahres beanspruchten Gebäude werden mit einer Vielzahl »kleinerer« Maßnahmen wieder in Schuss gebracht. Österreichweit werden 2015 rund 1.700 solcher Einzelmaßnahmen an BIG-Schulen durchgeführt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Gebäudesicherheit, Brandschutz, Arbeiten an der Elektrik und der barrierefreien Erschließung. Die Maßnahmen zur Instandhaltung reichen vom Austausch einer Sicherung bis zur Erneuerung der Dachdeckung.
Mit Ferienbeginn starten beispielsweise die Arbeiten am Bundesschulzentrum in Bruck an der Leitha. Bis Ende 2016 wird die gesamte Gebäudehülle, wie Dach und Fassade, thermisch saniert. Auch an der HTL Mödling laufen die Arbeiten auf Hochtouren: Der Boden der Turnhalle wird bis zum Schulstart im September saniert.
Investitionen von 290 Mio. Euro
Derzeit befinden sich 14 Großprojekte an Schulen mit einem Gesamtvolumen von rund 290 Millionen Euro in Ausführung. Das Projekt »Pädagogische Hochschule Niederösterreich« sieht beispielsweise den Neubau von drei Gebäuden rund um den Altbestand vor. Insgesamt werden rund 13.600 Quadratmeter Fläche nach den Plänen von Marte Marte Architekten neu errichtet oder saniert. Die Gesamtinvestitionen betragen rund 45 Millionen Euro. Läuft alles nach Plan, soll die Fertigstellung Ende 2017 erfolgen.
Bei einem weiteren millionenschweren Projekt wurde vor wenigen Tagen mit dem Bau begonnen. In der Seestadt Aspern errichtet die BIG eine Bundesschule nach den Plänen von fasch&fuchs.architekten. Auf insgesamt rund 12.900 Quadratmetern wird Platz für über 1.000 Schüler und 41 Klassenräume entstehen. Dabei werden die Schulformen AHS und BHS kombiniert, die BHS in Form einer Handelsakademie und Handelsschule. Ein weiteres BIG-Projekt in der Seestadt steht kurz vor der Fertigstellung. Der von der Stadt Wien beauftragte Bildungscampus wird ab Herbst 2015 für rund 800 Kinder geöffnet. Insgesamt wurden 33 Millionen Euro in die nach den Plänen von ZT Arquitectos Lda errichtete Schule investiert.
Info
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist ein vornehmlich auf die Errichtung und Vermietung von Immobilien spezialisierter Konzern mit rund einer Milliarde Euro Umsatz. Im Portfolio befinden sich über 2.000 Liegenschaften mit einer Gebäudefläche von fast sieben Millionen Quadratmetern. Der Bestand gliedert sich in Schulen, Universitäten und Spezialimmobilien. Österreichweit stehen rund 400 Schulliegenschaften im Eigentum der BIG. Allein im Jahr 2015 investiert die BIG rund 65 Millionen Euro in die Instandhaltung von Schulen. Zusätzlich plant oder realisiert die BIG im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Frauen in den kommenden vier bis fünf Jahren 30 Neubauten oder Generalsanierungsprojekte an Schulen in ganz Österreich mit einem Investitionsvolumen von 585 Millionen Euro.
www.big.at