Helmut Oberndorfer, Geschäftsführer Oberndorfer GmbH, spricht im Interview über eine positive Geschäftsentwicklung 2014, einen stagnierenden kroatischen Markt und zieht die Bilanz über die ersten drei Jahre Partnerschaft mit der chinesischen Hoyo Municipal Utilities Gruppe.
Report: Wie ist das Jahr 2014 für Oberndorfer gelaufen?
Helmut Oberndorfer: 2014 hat schleppend begonnen, sich jedoch mit fortschreitenden Kalenderwochen gut entwickelt. Bedingt durch den bis dato fehlenden Winter können wir auch heuer bis zum Jahresende produzieren, liefern und montieren.
Report: Das Ostgeschäft bereitet vielen heimischen Unternehmen aktuell Sorgen. Oberndorfer ist in Ungarn, Kroatien, Tschechien, der Slowakei und Slowenien aktiv. Wie entwickeln sich die Geschäfte in diesen Märkten?
Oberndorfer: Bis auf Kroatien sind wir in den Ländern ausschließlich mit Vertriebsbüros vertreten, daher bereiten uns diese keine großen Sorgen. Das große Geschäft machen wir in diesen Ländern jedoch im Augenblick nicht. In Kroatien sind wir mit unserem Werk in Sisak direkt vor Ort, dies zeichnet sich als Vorteil am Markt ab. Den insgesamt stagnierenden Markt in diesem Land merken wir jedoch schon.
Report: 2012 haben Sie zudem ein Joint Venture mit der chinesischen Hoyo Municipal Utilities Gruppe gestartet. Welche Bilanz lässt sich nach zwei Jahren ziehen?
Oberndorfer: Im dritten Jahr der Partnerschaft ziehen wir eine äußerst positive Bilanz. Das Joint-Venture birgt für uns keinerlei finanzielle Risiken und wir haben in China heuer erfolgreich die ersten REBLOC ® Fahrzeugrückhaltesysteme produziert und auch versetzt – weitere Projekte stehen an. Die Produkte für den Fertigteilbau befinden sich derzeit noch am Prüfstand für die chinesische Erdbebenzulassung, wir sind jedoch zuversichtlich, nächstes Jahr die Genehmigung zu erhalten und dann auch in diesem Markt rasch Fuß zu fassen.
Report: Im Zuge der Nationalratswahl wurde viel über Konjunkturprogramme und Wohnbaupakete gesprochen. Wie aktiv waren die öffentlichen Auftraggeber ein Jahr nach der Wahl?
Oberndorfer: Eine Steigerung in diesem Bereich konnten wir nicht verzeichnen. Der Großteil unserer Projekte war auch im Jahr 2014 im Industrie- und Gewerbebau.
Report: Alles spricht vom konjunkturellen Einbruch, sogar eine Rezession steht im Raum. Mit welchen Erwartungen gehen Sie ins Jahr 2015?
Oberndorfer: Wir haben einige große Aufträge erhalten, die zum Jahresbeginn umgesetzt werden, wir starten daher auf alle Fälle positiv. Aber wir haben natürlich im Hinterkopf, dass das Jahr 2015 nicht besonders rosig prognostiziert wird.