Langsam verbessern sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauarbeiter in Katar. Vorerst aber nur auf öffentlichen Baustellen.
Viel wurde in letzter Zeit über die teils katastrophalen Arbeitsbedingungen auf Baustellen in Katar berichtet. Jetzt scheint es nicht zuletzt durch internationale Kampagnen und das verstärkte Engagement internationaler Unternehmen wie etwa der Porr zumindest auf öffentlichen Baustellen zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor Ort zu kommen. Davon konnte sich GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch gemeinsam mit Porr-Chef Karl-Heinz Strauss vor Ort ein Bild machen. »Eines vorweg, die bisherigen toten Bauarbeiter in Katar sind leider Fakt und können nicht verleugnet werden. Was sich jedoch, auch dank unserer internationalen Kampagne, geändert hat, sind die Sicherheits-, Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauarbeiter auf öffentlichen Baustellen in Katar«, so Muchitsch. Das zeigt sich auch beim Bau der U-Bahn-Linie »Green Line« durch die Porr. »Bei der Porr verfolgen wir ein Ziel – null Unfälle auf unseren Baustellen. Das gilt natürlich auch in Katar«, sagt Strauss, der auch in Katar auf internationale Standards setzt. »Vor zwei Wochen haben wir beispielsweise 6.000 Arbeiter unserer ARGE einen ganzen Tag in Sachen Arbeitssicherheit in Katar geschult. Mit solchen Aktivitäten übernehmen wir eine klare Vorreiterrolle. Auch mit unserer bisherigen Unfallstatistik. Bei 7,2 Mio. Arbeitsstunden auf unseren Baustellen in Katar gab es bis dato lediglich einen Arbeitsunfall – noch immer einer zu viel, aber ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg.« Bedenkliche Zustände herrschen nach wie vor auf vielen privaten Baustellen. Diese Missstände will die internationale Baugewerkschaft weiter aufzeigen, um Verbesserungen herbeizuführen.