Siemens ermöglicht die Überwachung und Analyse der gesamten Gebäudeleistung inklusive Energieverbrauch, Energiebeschaffung und Nachhaltigkeit. Für Schulen wurde erfolgreich Energiespar-Contracting umgesetzt.
Für Politik, Gesellschaft und einen stetig wachsenden Teil der Wirtschaft sind Maßnahmensetzungen gegen den Klimawandel eine aus gemachte Sache. Im Oktober haben sich die EU-Staaten dazu neue Ziele gesetzt: Der Kohlendioxid-Ausstoß soll bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 40 % gesenkt werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll im EU-Schnitt auf 27 % gesteigert, und Energieeinsparungen von 27 % erreicht werden. Auch die USA und China haben sich erstmals auf gemeinsame Klimaziele einigen können. Es sind ermutigende Signale für ein global einheitliches Vorgehen in der Reduktion von Energieverbrauch und Schadstoffausstößen. Es sind auch Schritte, die gerade für Österreich wichtig sind. Denn: Der Alpenraum ist besonders empfindlich für Klimaveränderungen. Ein im September präsentierter umfangreicher Sachstandsbericht des Klima- und Energiefonds belegt die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von klimaschädlichen Prozessen auch in Österreich. Fest steht also: Alle müssen ihren Beitrag leisten – insbesondere auch Gebäude, auf deren Konto rund 40 % des gesamten Verbrauchs an Primärenergie gehen. Angesichts knapper Ressourcen, steigender Energiekosten, zunehmend strengerer gesetzlicher Vorgaben ist das keine leichte Aufgabe für Gebäudebetreiber, Investoren und Planer. Siemens ist weltweit neben dem Energiesektor auch am Markt für sichere, energieeffiziente und umweltfreundliche Gebäude und Infrastrukturen führend. Als Technologiepartner und Dienstleister verfügt der Geschäftsbereich Building Technologies über ein breites Portfolio für Brandschutz, Sicherheit, Gebäudeautomation, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie Energiemanagement.
Gebäudenavigator
Die Advantage-Navigator-Softwareplattform von Siemens macht die langfristige Betriebsleistung einzelner Gebäude, größerer Gebäudeanlagen sowie virtueller Netzwerke aus hunderten oder sogar tausenden von Standorten transparent. Die Softwareplattform ist cloudbasiert und ermöglicht dem Benutzer die Überwachung und Analyse der gesamten Gebäudeleistung, basierend auf Kennzahlen für Energieverbrauch, Energiebeschaffung und Nachhaltigkeit. Die Advantage-Navigator-Plattform ging aus der »Energy Management and Controlling«-Lösung (EMC) von Siemens hervor, die Energiedaten erfasst, in einen Zusammenhang bringt und analysiert. Während bei der EMC-Lösung der Schwerpunkt primär auf der Nachfrageseite und den Verbrauchsinformationen lag, hat die neue Plattform auch Funktionen zum Energieversorgungsmanagement. Damit können die Prozesse des Energiemanagements komplett abgebildet werden. Kunden können so eine maximale Energieeffizienz erzielen, ihre Betriebskosten minimieren und die Umweltauswirkungen reduzieren. Neben reinen Energiemanagement-Anwendungen bietet die Advantage-Navigator-Plattform robuste Analysefunktionen zur Gebäudebetriebsleistung, um eine maximale Systemeffizienz zu gewährleisten. Die Technologie bietet eine umfassende unternehmensweite Sicht auf die Energie- und Betriebsleistung. Dies führt zu besseren Energieberichten, einer optimierten Energieüberwachung sowie einer akkuraten Energieabrechnung und CO2-Berichterstattung. In seinem jüngsten Benchmarkbericht zur Bewertung von Energiemanagementsoftware für Gebäude stufte das unabhängige Marktforschungsunternehmen Verdantix die Softwareplattform von Siemens als führend in einem hart umkämpften Marktsegment ein.
Services für Einsparungen
Im Dienstleistungsbereich sticht Siemens unter anderem im Contracting hervor. So wurde jüngst das Energiespar-Projekt »BIG Pool 4 -Reduction of Energy Costs, Cutting High Maintenance Efforts« der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), des Bundesministeriums für Bildung und Frauen (BMBF) und Siemens Österreich mit dem European Energy Service Award in der Kategorie »Best European Energy Service Project« in Brüsssel ausgezeichnet. Bei »BIG Pool 4« handelt es sich um ein Energiespar-Contracting-Modell von BIG und BMBF, vertreten durch den Landesschulrat für Niederösterreich als Auftraggeber und Siemens Österreich AG als Auftragnehmer. Über zehn Jahre – von Anfang 2004 bis Ende 2013 – wurden 38 Schulliegenschaften in Niederösterreich unter die Lupe genommen und deren Energieverbrauch reduziert. »Dabei wurden insgesamt fast 30.000 Tonnen CO2 und rund sieben Millionen Euro eingespart«, sagt BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner. Aber nicht nur entsprechende technische und betriebsführende Maßnahmen tragen zu einer positiveren Umweltbilanz bei. »Integraler Bestandteil ist die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte. Ihnen wird im Rahmen des Projektes der sorgsame Umgang mit Energie vermittelt«, so Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Der bewusste Einsatz von Licht oder richtiges Lüften leisten einen wesentlichen Beitrag zur Energie- und damit auch zur Kostenersparnis.
Projekt davor
Bereits in einem früheren Energie parcontracting der BIG konnte Siemens gemeinsam mit weiteren Partnern Energiekosten von rund 22 % in 23 Wiener Schulen einsparen. Dazu wurden gebäudetechnische Anlagen wie Heizung, Beleuchtung und Warmwasserbereitung optimiert. Schülerinnen und Schüler, Lehrkörper sowie die Schulbediensteten wurden motiviert, mit Energieverantwortungsvoll umzugehen und diese effizient zu verwenden. Auch bei diesem Projekt war schnell klar: Die Einbindung der Gebäudenutzer in Energieeffizienzmaßnahmen ist für den Projekterfolg absolut notwendig. Der Pool ist bis 2013 zehn Jahre erfolgreich gelaufen. Dank des Erfolgs dieses Modells wurde es um weitere zehn Jahre verlängert und Siemens ist nach der Ausschreibung auch über diesen Zeitraum dafür verantwortlich.