Nicht nur der Fairness willen, auch aus ökonomischen Gründen will Strabag den Frauenanteil im Konzern deutlich erhöhen. Im Rahmen des Wiener Töchtertags konnten sich zwölf Mädchen davon überzeugen, dass es dem größten heimischen Baukonzern ernst ist mit diesem ehrgeizigen Ziel.
Im April öffnete Strabag ihre Tore für zwölf junge Mädchen, die im Rahmen des Wiener Töchtertags die Baustelle »Seestadt Aspern« besichtigten. Denn noch immer haften der Baubranche hartnäckige Klischees wie »dreckig«, »laut« und »für junge Frauen unattraktiv« an. Strabag will das ändern und unterstützt daher mehrere Projekte zur Förderung von Frauenkarrieren.
Intern hat sich der Konzern das Ziel gesetzt, den Frauenanteil Jahr für Jahr zu steigern. Um die Verbindlichkeit dieses Zieles zu unterstreichen, unterzeichnete man im Vorjahr die UN Women’s Empowerment Principles – die »Grundsätze zur Stärkung der Frauen im Unternehmen«. Dabei sieht man bei Strabag die Frauenförderung nicht nur als eine Sache der Fairness. »Auch aus ökonomischer Sicht ist ein Umdenken nötig«, stellt der Vorstandsvorsitzende Thomas Birtel fest. Nicht nur, dass sich die Bauwirtschaft mit einem Fachkräftemangel konfrontiert sieht, Vielfalt in Führungsteams geht tendenziell auch mit besseren wirtschaftlichen Ergebnissen einher.
Echte Vorbilder
Auf einer Großbaustelle in der Seestadt Aspern konnten sich die zwölf Mädchen im Töchtertag ein Bild davon machen, dass das Thema Chancengleichheit bei Strabag auch im Alltag gelebt wird. Dort errichtet die Strabag-Direktion AR für den Bauträger Österreichisches Volkswohnungswerk eine Wohnanlage mit insgesamt 331 Wohnungen. Frauen sind an diesem Projekt in vielen Bereichen federführend beteiligt. Für die Koordination von vier Architektenteams zeichnet etwa Eva Bacher von der Strabag-Tochter Mischek verantwortlich. Die Direktion AR wird von Edith Herz geleitet, die die Mädchen gemeinsam mit der Technikerin Melanie Latschenberger und Logistikerin Christiane Rausch-Schrott durch das Baubüro und die Baustelle führte. Dabei erzählten die Strabag-Mitarbeiterinnen von ihrem Werdegang und ihrem beruflichen Alltag. Für die Mädchen ergaben sich spannende Einblicke. Simone Arnold und Sehadet Öztürk waren etwa zum ersten Mal auf einer Großbaustelle. »Mir hat besonders gut gefallen, direkt von Frauen in Führungspositionen mehr über ihre Aufgaben und ihren Werdegang zu erfahren«, zeigte sich Öztürk von den Chancen, die sich für Frauen in der Bauwirtschaft allen gegenteiligen Klischees zum Trotz ergeben, beeindruckt. Dass das Projekt auch seitens ÖVW von einer Frau, Elisabeth Steiner, geleitet wird, rundete das positive Bild für die zwölf Mädchen ab.
Neuer Maßnahmenplan
Aktuell arbeitet der Strabag SE Vorstand an einem Maßnahmenplan, um die Anzahl der bei der Strabag beschäftigten Frauen und der Frauen im Management zu erhöhen. So werden messbare Ziele in den folgenden drei Bereichen festgelegt werden:
1. Bessere Vereinbarkeit von Karriere und Familie.
2. Gezielte Suche und Auswahl von weiblichen Mitarbeitern.
3. Geschlechtsunabhängige, systematisierte Förderung von High Potentials im Rahmen der Personalentwicklung.