Von außen betrachtet steht am Platz der Republik in Berlin nur das wiederbelebte Wahrzeichen der deutschen Demokratie: Der Reichstag ist 120 Jahre alte Neorenaissance, Touristenmagnet und Kulisse für hitzige Parlamentsdebatten. Doch der deutsche Reichstag kann auch als Symbol für die Zukunft unserer Städte gesehen werden.
Das integrierte Energiekonzept des in den Neunzigerjahren umgebauten Gebäudes – inklusive Solartechnik, Geothermie, Kraft-Wärme-Kopplung und mechanischer Belüftung – verdeutlicht, was Ingenieure inzwischen aus alten Bauwerken herausholen können. Denn zu 82 Prozent versorgen sich der Reichstag und die umliegenden Gebäude selbst mit grünem Strom. Der Trend zu effizienten Gebäuden, die außerdem ihre eigene Energie produzieren, soll in Zukunft einen gigantischen Markt schaffen. Laut einer Befragung des US-Fachverlags McGraw Hill schätzen Architekten, Ingenieure und Gebäude-besitzer, dass bis Ende 2015 mehr als die Hälfte ihrer Projekte in den Bereich nachhaltiges Bauen fallen. Bemerkenswert dabei ist, dass noch 2008 ein Großteil der Befragten auf die Frage nach den wichtigsten Treibern für die Zunahme an grünen Bauprojekten antwortete: »Weil es das Richtige ist.« In der neuen Erhebung geben sie »niedrigere Betriebskosten« als wesentlichen Grund an. Nachhaltiges Bauen, so zeigt sich, wird von einem Thema für Weltverbesserer zu einem tragfähigen Geschäftsmodell. In 2017 werde das globale Marktvolumen für energieeffiziente Technik in Gebäuden die Marke von 100 Milliarden US-Dollar knacken, schätzen Experten des US-Marktforschungsunternehmens Navigant Research.
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