Stillstand ist auf vielen Baustellen keine Seltenheit. In der Automobil- oder Elektronikindustrie wäre so etwas undenkbar.
Während in der Produktionsindustrie die Abläufe bereits so gut aufeinander abgestimmt sind, dass jede Sekunde akribisch ausgefüllt ist und jeder Handgriff sitzt, herrscht am Bau oftmals das blanke Chaos. Dieses Chaos in den Griff zu bekommen, hat sich das deutsche Projektmanagement- und Bauberatungsunternehmen Drees & Sommer zum Ziel gesetzt. Deshalb wird seit mehreren Jahren versucht, die Überlegungen aus der Produktionsindustrie auf den Baustellenbetrieb zu übertragen. Unter dem Begriff des Lean Construction Management wurde ein Verfahren entwickelt, das Bauherren, Projektmanager und die ausführenden Firmen deutlich entlasten soll. LCM soll Zeit, Geld und Ressourcen sparen und die Abläufe auf der Baustelle um bis zu 30 Prozent beschleunigen. Dafür werden zunächst die Abläufe analysiert. Ziel ist es, den Materialfluss so zu takten, dass keine Leerläufe entstehen, sondern ein konstanter Bauablauf gegeben ist. Bei der Erarbeitung des optimalen Prozesses sind alle Beteiligten eingebunden, vom Planer bis zum Bauarbeiter. Eine Plantafel visualisiert alle zu erledigenden Tätigkeiten der nächsten drei bis fünf Wochen auf Tagesbasis. Probleme sollen so direkt sichtbar sein und rechtzeitig behoben werden können.
Zudem sieht LCM vor, sämtliche Prozesse von allen Puffern und Reserven zu befreien. Auf diese Weise sollen Schwachstellen im Prozess ans Tageslicht treten, die vorher verdeckt waren. Diese Schwachstellen werden dann schrittweise eliminiert. Am Ende des Prozesses soll eine bis ins kleinste Detail und auf die Sekunde getimte Baustellenorganisation stehen.
Wie das gehen soll und weitere Infos zum Thema finden Sie in einem kurzen Video auf YouTube