Die Temperaturen in den Sommermonaten steigen. Um amerikanische Verhältnisse mit energiefressenden Kühlaggregaten in Büros und Wohnungen zu vermeiden, ist deshalb ein intelligentes Wechselspiel von Temperaturvermeidung und -reduktion gefragt.
Anton Kogler, Vorstandsvorsitzender des Österreichischen Fachverbands für hinterlüftete Fassaden (ÖFHF), sieht prinzipiell zwei zu lösende Aufgaben für den Planer: »Vor allem soll die Überwärmung durch Verschattung, den Dämmstandard und möglichst niedere innere Lasten gering gehalten werden. Gelingt die Vermeidung eines äußeren Eintrages von Hitze, muss ich mich nicht erst um die Reduktion kümmern.«
Eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade kann entscheidend helfen, den Wärmeeintrag im Inneren eines Gebäudes zu minimieren, da praktisch die Fassade selbst die dahinterliegende Wandkonstruktion verschattet. Anders als bei den weit verbreiteten Wärmedämmverbundsystemen (WDVS), deren Putzschicht bei Sonneneinstrahlung ziemlich stark belastet ist, kann die VHF laut Kogler Temperaturspitzen an der Oberflächenverkleidung wesentlich besser ausgleichen, da die eingetragene Wärme über den Hinterlüftungsquerschnitt wirkungsvoll abgeführt wird. Der vorgehängte Fassadenteil wirkt dabei wie eine natürliche Klimaanlage, während die dahinterliegende tragende Wand den Temperaturausgleich optimal übernimmt.