Donnerstag, Jänner 09, 2025

Die Betonfertigteilbranche hat im ersten Halbjahr 2013 einen rückläufigen Umsatz zu verdauen. Wie das aktuelle Konjunkturbarometer des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) zeigt, erwarten sich die Unternehmen auch für das Gesamtjahr 2013 einen Minustrend beim Umsatz. Gründe dafür sind vor allem das zurückhaltende Investitionsklima von Gewerbe und Industrie, der Sparzwang der öffentlichen Hand und die Marktstörung resultierend aus der Insolvenz der Alpine Bau GmbH.

 

Rückläufiger Umsatz quer durch alle Bereiche

Das VÖB Konjunkturbarometer weist für das 1. Halbjahr eine rückläufige Umsatzentwicklung im Vergleich zum Referenzreitraum des Vorjahres aus: 60% der Befragten verzeichnet gesunkene Umsätze, wobei der Großteil der befragten Unternehmen (76 %) ein Minus von bis zu 20 % nennt. Wohnbau, Bürobau, Gewerbe- und Industriebau sowie Tief- und Straßenbau sind gleichermaßen von den Einbußen betroffen. Der Blick in die Zukunft ist unsicher, aber doch noch positiv: 55 % der Befragten sehen eine  zufriedenstellende Unternehmensentwicklung für das 2. Halbjahr 2013 voraus. Mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen rechnet aber auch für das Gesamtjahr 2013 mit Umsatzeinbußen.

Prekäre Marktentwicklung

„Die Einschätzung unserer Mitglieder deckt sich mit den Erwartungen der anderen Marktteilnehmer: Zuschlagstoffe, Transportbeton, Ziegel, Putz und Mörtel rechnen ebenfalls mit einem zweistelligen Umsatz-Minus“, kommentiert VÖB-Präsident Bernd Wolschner die Lage. Eine ähnliche Tendenz wie beim Umsatz zeichnet sich auch bei der Beschäftigung ab: 34 % der VÖB Unternehmen schätzen, dass die Umsatzeinbußen bis Jahresende negative Auswirkungen auf den Mitarbeiterstand haben werden.

Schwierige Rahmenbedingungen

Die allgemein angespannte Wirtschaftslage und die geringe Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand machen den VÖB Unternehmen nach wie vor zu schaffen. Das 1. Halbjahr 2013 war zudem durch einen besonders langen Winter gekennzeichnet. Die Insolvenz der ALPINE Bau GmbH im Juni führte zu einer Reihe von Baustellen-Einstellungen und brachte damit eine weitere, gravierende Erschwernis. Die VÖB Unternehmen rechnen mit Folgekonkursen kleinerer Unternehmen und Umsatzeinbußen für die gesamte Branche. „Die Baustellen werden ihren Betrieb frühestens im September wieder aufnehmen. Der Umsatzausfall wird dann nicht mehr wettzumachen sein“, so Wolschner.

Investitionen dringend notwendig

Um die Wirtschaft zu beleben, hat die Bundesregierung vor kurzem ein Konjunkturpaket beschlossen. Bis Ende des Jahres 2014 werden alleine im Wohnbau 276 Millionen Euro zusätzlich investiert. Für Wolschner eine wichtige Unternehmung: „Wir begrüßen jeden Schritt zur Konjunkturbelebung, denn eine wirtschaftliche Ankurbelung ist dringend notwendig – allerdings nicht nur im Wohnbau, sondern auch in der Verbesserung der Infrastruktur. Ob die getroffenen Maßnahmen umfassend genug greifen und der Bauwirtschaft tatsächlich helfen, wird sich zeigen.“

 

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