Die heimische Zementindustrie zieht eine gemischte Bilanz. Zwar ist 2012 trotz flauer Konjunktur durchaus zufriedenstellend gelaufen, der Blick in die Zukunft ist aufgrund von unfairen Rahmenbedingungen aber deutlich getrübt.
Der Zementabsatz konnte 2012 auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, der Umsatz ist aber um fünf Prozent auf 375 Millionen Euro gesunken, was auf eine deutliche Preisreduktion hinweist. Sorgen bereiten der Branche auch die rechtlichen Rahmenbedingungen. »Was wir derzeit in Österreich erleben, ist nichts anderes als eine Wettbewerbsverzerrung«, sagt Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie VÖZ, und fordert eine Reduktion der Kostenbelastung. Allein die Altlastensanierungsgesetz-Beiträge machten 2012 2,4 Millionen Euro aus, dazu kamen 2,5 Millionen Euro Ökostromkosten und 1,1 Millionen Euro an weiteren Energiekosten. »Die deutsche Zementindustrie hat nicht einmal die Hälfte dieser Belastungen zu tragen«, kritisiert Zrost und fordert im Sinne eines fairen Wettbewerbs eine Harmonisierung der europäischen Wirtschafts-, Energie- und Steuerpolitik. Dass zudem in den letzten Tagen wieder das Thema der künstlichen Verknappung von Emissionszertifikaten aufgekommen ist, ärgert die heimische Zementindustrie. »Die Spielregeln während der laufenden Handelsperiode zu verändern ist inakzeptabel«, so Zrost. Österreichs Zementwerke zählen schon heute zu den umweltfreundlichsten und CO2-effizentesten der Welt. Während die USA derzeit alles unternähme, um die Industrie zurückzubringen, treffe die EU Entscheidungen, um diese vom Kontinent zu vertreiben. »Selbst die Zuteilung der Zertifikate für 2013 steht noch immer aus«, kritisiert Zrost.