Sowohl die Auftragslage als auch die Stimmung in der Stahlbaubranche insgesamt ist gut. Dieses Resümee zieht Georg Matzner, Geschäftsführer des Österreichischen Stahlbauverbandes, nach dem 29. Österreichischen Stahlbautag, der am 6. und 7. Juni 2013 in Perchtoldsdorf bei Wien stattfand.
Das Preisniveau - Stahlbau wird nach Gewicht abgerechnet - ist allerdings immer noch unbefriedigend. Matzner: "Das ist einer der Gründe, warum österreichische Stahlbauer stark auf den Export setzen." Auf vielen Märkten herrsche nicht das Billigstbieterprinzip, somit stimme dort das Verhältnis von Qualität und Preis.
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Bank Austria legte dar, dass die derzeit veröffentlichte Stimmung und Zukunftsperspektive für Österreich und den Euroraum nicht gerechtfertigt ist: "Für das zweite Halbjahr 2013 sind positive Konjunkturaussichten zu erwarten."
Den Stahlbautag selbst bezeichnet Matzner als "vollen Erfolg". Mit 22 Ausstellern, 260 Teilnehmern, war die Veranstaltung sehr gut besucht.
Das neu gewählte Konzept, vorwiegend Übersichtsvorträge zu bieten sei voll aufgegangen. "Unser Ziel ist es, sowohl den Technikern als auch den Führungskräften die Tendenzen auf dem Stahlbaumarkt aufzuzeigen und allen Teilnehmern eine professionelle Kommunikationsplattform zu bieten", sagt Matzner.
In insgesamt 14 Vorträgen kamen Vertreterinnen und Vertreter der Stahlbau-Universitätsinstitute Wien, Graz, Innsbruck ebenso zu Wort wie etwa die Pariser Architektin Anne Lacaton, die einen Pariser Gemeindebau mit vorgesetzten Stahlglasmodulen thermisch saniert hat und damit auch eine Steigerung der Wohnqualität erzielte.
Der Österreichische Stahlbaupreis (Publikumspreis) ging an Unger Stahlbau für seine Rautendachkonstruktion des Wiener Zentralbahnhofs. Der zweite Platz ging an die Firma Zeman für den Bahnhof Salzburg, der dritte Platz an Bilfinger MCE für die Netzwerkbogenbrücken am Bahnhof Kledering.