Das traditionelle Come Together der Fertighausbranche, das Fertighaus-Symposion, fand heuer vom 12-14.06.2013 im Hotel Vila Vita in Pamhagen statt. Bei der 33. Ausgabe dieser renommierten Veranstaltung standen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Fertighauses im Mittelpunkt. Die rund 70 Teilnehmer reflektierten folgendes Statement: "Wir müssen viel verändern, damit alles so bleibt wie es war."
Nach der Begrüßung durch Erich Benischek, Geschäftsführer und Gesellschafter der Blauen Lagune, und der Präsentation von innovativen Produkten der zwei weiteren Partner des Symposions Saint-Gobain Isover Austria und Knauf GmbH stellte sich Dr. Martin Teibinger von der Holzforschung Austria die Frage: "Bauen wir noch richtig?" und beleuchtete die diversen Anforderungen an die Produktentwicklungen bis hin zu gesellschaftlichen Anforderungen für den Holzbau. Er setzte sich kritisch mit Adjektiven wie schneller, höher und effizienter in Bezug auf die Holzbauweise auseinander. Ing. Heinz Burgstaller, von Gassner und Partner, gab einen Überblick über den Energiebedarf beim Wohnen. Er sieht die Zukunft in erneuerbarer Energie und brachte als Beispiel Japan, dass trotz weltweit schlechtester Voraussetzungen Vollsolar versorgt werden könnte. "Somit kann meiner Meinung nach jedes Land Vollsolar versorgt werden", so Burgstaller. Er ging auf das Energiesparpotential beim privaten Wohnen ein und stellte fest, dass fast Dreiviertel des Primärenergieaufwandes in Zukunft eingespart werden kann.
Am Nachmittag wurden zum ersten Mal in der Geschichte des Fertighaus-Symposions dieses auch für die außerordentlichen Mitglieder des österreichischen Fertighausverbandes (ÖFV) geöffnet. TR Bmstr. Johann Leitgeb gab einen kurzen Rückblick über die Geschichte des österreichischen Fertighauses und brachte auch Fallbeispiele aus den 60er und 70 er Jahren. Ing. Bernd Höfferl, MSc, technischer Direktor von Elk, beleuchtete in seinem Impulsvortrag das Thema Haustechnik. Er brachte ein Beispiel aus den 80er Jahren vor und stellte die Frage: "Wie viel Technik ist noch leistlbar? Obwohl die Kosten gebäudeseitig gesunken sind, haben sich die Energiekosten aufgrund des Komfortgewinns erhöht", so Höfferl.
Ing. ZM Christof Müller, Geschäftsführer der Weissenseer Holz-System-Bau GmbH, sieht die Chancen des Fertighauses in der Passivhausweise. Sein Unternehmen beschäftigt sich vor allem mit der Gebäudehülle. Müller brachte einige Beispiele von innovativen Sanierungen, aber auch Neubauten, wie beispielsweise das für den Solar Decathlon eingereichte Objekt "lisi-Haus". Diesen ökologischen Standard wendet er auch für seinen eigenen Zimmereibetrieb an, den er aufgrund dessen Kompaktheit als "kleinste Fabrik der Welt" bezeichnet.
Frau Ao. Prof Dr. Eva Pichler von der WU-Wien verglich drei Fallbeispiele von Fertighäusern aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bezüglich diverser Kennzahlen, wie beispielsweise Energie. "Der Energiepreisanstieg macht uns einfach ärmer", so Pichler. Daher sind Investitionen in Energiesparmaßnahmen prinzipiell sinnvoll. Pichler ging in ihrem Vortrag auch auf die Wachstumsperspektive der Fertighausbranche in Österreich ein.
Reinhard Schwab, Wohnexperte, beleuchtete die Innenarchitektur im Wandel der Zeit. Größere Räume mit mehrfacher Nutzung sind zurzeit gefragt, in der Zukunft sieht Schwab den Trend hin zum Großraum für jede Nutzung, ästhetische Erlebnisse stehen im Vordergrund. Die anschließende lebhafte Diskussionsrunde mit den Referenten bildete den Abschluss des heurigen Fertighaus-Symposions. Am nächsten Tag ging die jährliche Generalversammlung des ÖFV über die Bühne.