Dienstag, Juli 02, 2024

Die Anzahl unternehmensinterner FM-Abteilungenbleibt auf einem hohen Niveau, die Abteilungen werden aber kleiner. Ein Großteil der Unternehmen setzt zudem auf externe Dienstleister. Ein Trend zum Komplettanbieter ist nicht erkennbar.

 

Alexander Redlein ist Leiter des Instituts für Immobilien und Facility Management der TU Wien. In der FM-Branche ist Redlein aber dennoch für viele ein rotes Tuch. Nicht nur seine wiederholt vorgebrachte Forderung nach einem unternehmensinternen Facility Manager wird von vielen FM-Dienstleistern kritisch beäugt, auch mit seiner Weigerung, die Dienstleis­tungsanbieter als echte Facility Manager anzuerkennen, hat er sich keine Freunde gemacht. Dennoch wird die Branche hellhörig, wenn Redlein seine Studien über unternehmensinterne FM-Abteilungen präsentiert. Die Ergebnisse seiner aktuellen Umfrage bestätigen den Trend früherer Untersuchungen. Während in den letzten Jahren bereits eine nachlassende Dynamik festgestellt wurde, lag 2012 der Anteil der Unternehmen mit eigener FM-Abteilung mit 87 Prozent sogar leicht unter dem Vorjahreswert von 90 Prozent. Dieses Ergebnis hat aber vor allem methodische Gründe, erklärt Redlein: »Im Jahr 2012 haben mehr ›kleine‹ Unternehmen bzw. Unternehmen, die im Ranking der Top 500 weiter unten rangieren, an der Umfrage teilgenommen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass keine FM-Abteilung vorhanden ist.« Der Anteil der FM-Abteilungen sei aber immer noch auf hohem Niveau. Der Großteil der FM-Abteilungen im Jahr 2012 ist mit drei bis fünf Mitarbeitern besetzt. »Seit dem Jahr 2007 ist ein Trend hin zu kleineren und schlan­keren Abteilungen erkennbar«, erklärt Redlein. Hierarchisch eingegliedert sind die meisten FM-Abteilungen in der zweiten Managementebene (54 %), gefolgt von der Stabstelle Geschäftsführung (35 %).

Die Dienstleister

Trotz der zahlreichen internen FM-Abteilungen kommen auch die Dienstleister auf ihre Kosten. Ein Großteil der Unternehmen (63 %) hat drei bis zehn externe Dienstleister unter Vertrag. Nur 6 % der Unternehmen haben nur ein bis zwei externe Dienstleister unter Vertrag. Dieser Anteil hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Der oftmals kolportierte Trend zu nur einem Komplettanbieter für alle Services ist nicht erkennbar. Die am häufigsten an externe Dienstleister ausgelagerten Services/Bereiche sind Reinigung, Winterdienst, Klima/Lüftung/Heizung, Außenbereich und Entsorgung. Bei der Auswahl externer Dienstleister sind vor allem Kompetenz, Qualität, Preis Leistungsverhältnis, aktive Leistungserbringung und Flexibilität von entscheidender Bedeutung. In der bewussten Positionierung der Dienstleister als Service-Anbieter sieht Redlein auch die große Chance für die Branche. »Es ist sicher kein Zufall, dass diejenigen Unternehmen, die bewusst den Service-Charakter anstelle des Management-Charakters in den Vordergrund stellen, wirtschaftlich so viel besser dastehen«, spielt Redlein auf die Umwälzungen in der FM-Branche der letzten Jahre an.

 

>> Wo gespart werden kann:

Die höchsten Einsparungspotenziale aus Sicht der FM-Verantwortlichen:

Energie                               51 % der Befragten
Reinigung                           43 %
Personal                             20 %
Wartung/Instandhaltung       15 %
Sicherheit                             5 %
Fuhrpark                              4 %
Entsorgung/Abfall                  4 %

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