Montag, Mai 20, 2024

Das Lodenareal in Innsbruck als Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen. Nachhaltig bauen heißt, bei der Errichtung eines Gebäudes bereits die Nutzung im Blick zu haben. Lebenszyklusmodelle tun dies und bringen eine neue Kostenwahrheit für den Bausektor. Bei der Entwicklung von Gebäuden sind damit nicht mehr die reinen Errichtungskosten das Maß der Dinge, sondern es erhalten ganz andere Faktoren verstärktes Augenmerk.

Unterschätzte Kostentreiber

So manche Folgekosten entwickeln sich im Laufe der Zeit zu wahren Preistreibern: Im Wohnbereich sind dies sämtliche mit Energieaufwand verbundene Themen, wie Warmwasser, Heizung und Strom. In der gewerblichen Nutzung summieren sich auch die Ausgaben für die Reinigung, die laufende Wartung oder eine komplexe Haustechnik. Über Jahrzehnte gerechnet schlagen all diese Positionen an Folgekosten deutlich höher zu Buche als die Errichtungskosten selbst. Forscher an der Donau-Universität Krems analysierten etwa die Lebenszyklus-Kosten von fünf Wohnhausanlagen. Über einen Zeitraum von 79 Jahren machten die Nutzungskosten im Schnitt 64 Prozent der Gesamtkosten aus und lagen damit deutlich über den Errichtungskosten.

Kostenhochrechnung bereits bei der Planung


Derartige Befunde zeigen, dass bei der Entwicklung von Gebäuden ein Perspektivenwechsel erforderlich ist. Es ist entscheidend, sich bereits vor der Realisierung eines Gebäudes mit den Kosten über den gesamten Lebenszyklus zu beschäftigen – und die Ausgaben vom Rohbau bis zum Abbruch durchzurechnen. Für alle Phasen im Lebenszyklus eines Gebäudes ist zu hinterfragen, wie die zukünftigen laufenden Kosten möglichst gering gehalten werden können. Denn ist ein Gebäude erst einmal errichtet, kann darauf nur beschränkt Einfluss genommen werden. Die Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie treiben diesen Ansatz bewusst voran mit dem Ziel eines umfassendes Bewertungssystems für Gebäude, das eine »Integrated Performance of Buildings« ermöglicht. Planer, Investoren und Förderstellen bekommen so jene Daten, die einfache, aber korrekte Ratings ermöglichen.

Baumaterialien als entscheidender Faktor

Lebensdauer und Qualität eines Baustoffes beeinflussen sämtliche Faktoren der Nachhaltigkeit. Produkte müssen sich im Zuge der gesamten Nachhaltigkeits-Kette – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling – bewähren. Die Baumaterialien sind der entscheidende Faktor für die zufriedenstellende Nutz- und Betreibbarkeit eines Gebäudes. Durch die Abstimmung der Lebensdauer von Bauprodukten auf die Nutzungsdauer eines Gebäudes können Ressourcen geschont und Lebenszykluskosten reduziert werden. Massive Baustoffe sind eine sinnvolle Investition für langfristigen Wohnwert, maximale Zweckmäßigkeit und eine sichere Wertanlage für Generationen. Wer massiv baut, kann etwa bei der Haustechnik deutlich einsparen. Denn viel Masse bedeutet einen guten Pufferspeicher, der für einen natürlichen Temperaturausgleich sorgt.

Massiv und nachhaltig bauen

Die Massivbauweise ist zu Recht die bevorzugte Bauweise der Österreicher – eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung massiv gebaute Häuser als wertvoller und beständiger beurteilt. Gebäude aus mineralischen Baustoffen leben viele Jahrhunderte lang und punkten deshalb auch beim Wiederverkauf. Massives Bauen ist nachhaltig im besten Sinn: effizient und langlebig, aber auch behaglich und sicher, leistbar und wertbeständig.r

Weitere Informationen:
www.baumassiv.at,
www.nachhaltigkeit-massiv.at

alt

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
01. März 2024
Unter dem Motto „Mission Zukunft - Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme" veranstalten die Deutsche Handelskammer in Österreich in Kooperation mit Fraunhofer Austria Research das Deutsch-...
Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Nicole Mayer
26. Jänner 2024
Der Bewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für Unternehmensqualität in Österreich ist eröffnet. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sucht Quality Austria wieder...
Alfons A. Flatscher
26. Jänner 2024
Ganz oben auf der Agenda unserer Leser*innen steht: Neues schaffen! Wir haben gefragt, 150 Leser*innen haben uns qualifizierte Antworten geliefert. (Zum Artikel: Chancen überall, nicht erst ab 2025) D...
Katharina Bisset
07. Februar 2024
Ab 14. Februar 2024 müssen alle Pflichten des Digital Services Act von betroffenen Unternehmen umgesetzt werden – aber was bedeutet dies konkret? Der Umfang der Pflichten hängt davon ab, welche Dienst...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Mario Buchinger
22. Jänner 2024
In der Consulting- und Coaching-Branche gibt es sicher einige Leute, die kompetent Organisationen unterstützen können. Aber viele der Coaches und Consultants nützen meist nur sich selbst. Worauf Unter...

Log in or Sign up