Eines seiner liebsten Hobbys ist Basketball. Das kommt bei einer Körpergröße von 1,98 Metern nicht überraschend, zeigt aber auch, dass Andreas Pfeiler ein Teamplayer ist. Als Teamplayer will er auch in seiner neuen Funktion agieren. Seit 1. Jänner ist Pfeiler der neue Geschäftsführer im Fachverband Steine-Keramik. »Ein konstruktives Miteinander – nach innen und außen«, lautet ein Leitsatz Pfeilers, der den Fachverband verstärkt als Servicestelle positionieren möchte.
Die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Carl Hennrich war ein logischer Schritt in der Vita Pfeilers. Nach einem Bauingenieurstudium lehrte er als Universitätsassistent am Institut für Straßenbau und Straßenerhaltung an der TU Wien, wo er 2004 im Fachbereich Straßenbau und Ingenieurgeologie promovierte. Im März 2005 wechselte Pfeiler als Referent in den Fachverband Steine-Keramik und vertrat in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien die Interessen der österreichischen Rohstoffbranche. Parallel führte er die Geschäfte des Güteschutzverbandes der österreichischen Kies-, Splitt- und Schotterwerke und war als Vortragender und Universitätslektor tätig.
Der Zeitpunkt der Übernahme des Fachverbandes ist für Pfeiler – euphemistisch formuliert – ein herausfordernder. Die fast 30-jährige Amtszeit Hennrichs war eine Erfolgsstory, in der der Umsatz der Branche um 125 % auf rund 3,4 Milliarden Euro, die Investitionen um 27 % auf 156 Millionen Euro und vor allem der Export um 250 % auf 848 Millionen Euro gesteigert werden konnten. Die Krise nach 2008 hat in der Stein- und keramischen Industrie jedoch Spuren hinterlassen. Themen wie die Schuldenbremse, die Zurückhaltung der öffentlichen Hand bei Investitionen oder die verschärften Auflagen beim Klimaschutz werden Pfeiler noch einige Zeit beschäftigen. Schließlich ist eines seiner vorrangigen Ziele als neuer Geschäftsführer der »Erhalt wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen für die Mitgliedsunternehmen in Österreich«. Einen Gutteil seiner Zeit wird Pfeiler dann auch in Brüssel verbringen. »Die zentralen Themen werden in Brüssel verhandelt und entschieden, nicht in Wien. Deshalb müssen und werden wir als Fachverband in Brüssel präsent sein, um die Interessen unserer Mitglieder durchzusetzen«, sagt Pfeiler. Neben Brüssel wird er auch in Österreich viel unterwegs sein. »Der direkte Kontakt mit den Mitgliedsunternehmen ist mir sehr wichtig«, sagt Pfeiler. In Gesprächen vor Ort will Pfeiler herausfinden, wo der Schuh drückt. »Ich sehe mich und den Fachverband als Dienstleister für unsere Mitglieder.« Außerdem will Pfeiler so das breite Leistungsspektrum des Fachverbandes besser nach außen kommunizieren. »Die Mitglieder sollen für ihre Beiträge auch einen Gegenwert erhalten und wissen, dass sie sich mit ihren Anliegen jederzeit an den Fachverband wenden können«, so Pfeiler.
Für die Zukunft ist Pfeiler trotz schwierigem Umfeld durchaus optimistisch. »Eine Blitzumfrage unter unseren Mitgliedern hat gezeigt, dass für 2012 ein ähnliches Ergebnis wie 2011 erwartet wird. Und das ist nach einem zwischenzeitlichen Tief im Sommer durchaus positiv ausgefallen.«
>> Andreas Pfeiler im Word-Rap:
> Die größten Herausforderungen …
… liegen im Bereich Klima- und Energiepolitik. Auf Sicht gesehen wird allerdings auch das Thema Ressourceneffizienz an Bedeutung gewinnen.
> Der internationale Wettbewerb …
… muss fair sein. Entweder halten sich alle an Klimaziele oder keiner. Wenn Europa alleine in der ersten Reihe steht, wird es schwierig.
> Die Wohnbauförderung …
… ist ein enorm wichtiges Instrument zur Sicherung des sozialen Friedens und muss unbedingt erhalten bleiben.
> Die geplanten Infrastruktureinsparun-gen …
… verursachen nachhaltigen Schaden. Schon die Römer haben gezeigt, dass Wohlstand vor allem entlang von Wirtschaftswegen entsteht.
> Der Fachverband soll unter meiner Leitung …
… der erste Ansprechpartner für die Anliegen unserer Branche und ein starkes Sprachrohr für die Interessen und Anliegen der Mitglieder sein.