Einen kleinen Seitenhieb auf die Politik gab es von IG-Mitbegründer und Architekt Christoph Achammer in seinem Vortrag. Er kritisierte die kurzfristige Absage von Bundesminister Niki Berlakovich als wenig überraschend, weil die Politik in diesem Umfeld Farbe bekennen hätte müssen. Und dafür fehle oft der Mut. Aber auch die Branche wurde von Achammer nicht verschont. »Heute achten Unternehmen meist nur auf die Optimierung der eigenen Prozesse und Aufwände, ohne das gesamte Projekt oder gar die Auswirkungen auf den späteren Betrieb der Immobilie zu berücksichtigen«, so der CEO von ATP Architekten und Ingenieure. Um dies zu ändern, wurde das Lebenszyklusmodell entworfen, das von Karl Friedl von M.O.O.CON und Stephan Heid, Heid Schiefer Rechtsanwälte, vorgestellt wurde. Das Modell geht von einer neuen Risikoteilung in Gebäudenutzung, Bauherr, Nutzer, Gebäudeverfügbarkeit, Planer, Bauunternehmer, Betreiber und Bank aus. »Das sind auch die wesentlichen Aspekte eines Funktionsauftrages, was deren Vernetzung bereits in der Planungsphase notwendig macht«, so Friedl. Ziel ist die Verknüpfung von grafischen, rechnerischen und beschreibenden Informationen von verschiedenen Planern über alle Projektphasen hinweg, um sie im Sinne eines integralen Ansatzes bearbeiten und schrittweise verfeinern zu können, ergänzte Delta-Geschäftsführer Wolfgang Kradischnig.
Elf Unternehmen aus allen Verantwortungsbereichen im Lebenszyklus eines Gebäudes haben sich der IG bereits angeschlossen, darunter auch die Alpine, Allplan, Mayr-Melnhof Holz oder Siemens.